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Bargfelder Ausgabe. Werkgruppe IV: Das Spätwerk

Band 1: Zettel's Traum

Das »Überbuch« erstmals in gesetzter Form Vor 40 Jahren veröffentlichte Arno Schmidt sein wichtigstes Werk, "Zettel's Traum": 1334 DIN-A-3-Seiten stark, über zehn Kilogramm schwer und als Faksimile vervielfältigt. Schmidts eigene Befürchtung "Es wird sich nicht mehr setzen lassen" hatte sich bewahrheitet. Vor dem komplexen Layout des dreispaltigen Romans mit seinen zahlreichen Randglossen kapitulierten Setzerei und Verlag. Nun endlich erscheint "Zettel's Traum", das Werk, das Arno Schmidt auf einen Schlag berühmt machte, als gesetztes Buch.

Verlag Suhrkamp
ISBN 9783518803103
2010

Erscheinungsdatum: 11.10.2010 . 1. Auflage . 1536 Seiten. 35.6 x 27.3 cm . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Das »Überbuch« erstmals in gesetzter Form

Vor 40 Jahren veröffentlichte Arno Schmidt sein wichtigstes Werk, "Zettel's Traum": 1334 DIN-A-3-Seiten stark, über zehn Kilogramm schwer und als Faksimile vervielfältigt. Schmidts eigene Befürchtung "Es wird sich nicht mehr setzen lassen" hatte sich bewahrheitet. Vor dem komplexen Layout des dreispaltigen Romans mit seinen zahlreichen Randglossen kapitulierten Setzerei und Verlag.

Nun endlich erscheint "Zettel's Traum", das Werk, das Arno Schmidt auf einen Schlag berühmt machte, als gesetztes Buch. Jahrelange Arbeit von Setzern, Editoren und Korrektoren war nötig, um einen lesefreundlichen Schriftsatz herzustellen, ohne den Charakter des "Überbuchs" (Arno Schmidt) zu verändern und seine Eigenheiten zu glätten. Mit dieser Ausgabe gilt es, einen Riesenroman neu zu entdecken: Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem alternden Schriftsteller Daniel Pagenstecher und der sechzehnjährigen Franziska Jacobi und von Leben und Werk Edgar Allan Poes. Er entwirft eine eigene Literaturtheorie in der Nachfolge Sigmund Freuds und entwickelt wie nebenbei eine neue Rechtschreibung, die zum Beispiel die wahren Eigenschaften eines "Pleas'-see=Rocks" enthüllt.

In "Zettels' Traum" finden Arno Schmidts Bemühungen um eine moderne Prosaform und eine angemessene sprachliche Abbildung des menschlichen Bewusstseins ihren vorläufigen Höhepunkt.

»Es wird sich durch den Satz zeigen, dass dieses Buch viel weniger stachelig ist als sein Ruf. Die damalige Faksimile-Edition hat die Lektüre unglaublich erschwert. Man hatte die gemacht, weil es dem Verlag zu teuer war, es zu setzen, und man hatte damals auch noch nicht den modernen Computersatz, mit dem das einfacher zu machen ist. Deshalb hatte es so etwas Erratisches. Jetzt ist das passiert, was eigentlich Schmidt vorhatte, nämlich ein ganz normales, gesetztes Buch zu publizieren. Und es wird sich zeigen, dass es wesentlich leichter lesbar ist, wenn man einen ganz normalen Buchsatz hat, als dieses Faksimile.«
Jan Philipp Reemtsma in Deutschlandradio Kultur

Siehe auch Schauerfeld.de: Schriftsteller, Kritiker, Wissenschaftler lesen Arno Schmidts Zettel's Traum
 

Arno Schmidt, geboren am 18. Januar 1914 in Hamburg, starb am 3. Juni 1979 in Celle. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft arbeitete er als Übersetzer und Schriftsteller. Seit 1949 veröffentlichte Schmidt zahlreiche Erzählungen, literarische Radio-Essays und eine umfangreiche Fouque-Biographie (1958). Seit Zettels Traum (1970) erschienen seine Prosawerke in großformatigen Typoskriptbänden. Arno Schmidt erhielt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main