Zum 100. Todestag August Strindbergs - Sein durchschlagender erster Romanerfolg in neuer Übersetzung
Inmitten der Umbruchstimmung zu Beginn der Industrialisierung hielt August Strindberg einer verunsicherten schwedischen Gesellschaft den Spiegel vor. Mit seinem ersten großen Erfolgsroman setzte der Autor dank treffender Bilder und entlarvender Dialoge einen Meilenstein des Naturalismus.
Stockholm, um 1870: Arvid Falk, ein gutgläubiger junger Mann, beendet sein als nutzlos empfundenes Beamtendasein. Als Journalist und Schriftsteller will er fortan Wahrheit und Fortschritt dienen. Doch wohin der Sinnsuchende sich auch wendet, er trifft auf Machtdünkel und Manipulation: Ein Verleger erkauft sich seine Erfolge bei den Kritikern, bigotte Bürgersfrauen verlangen wohlgefällige Almosenempfänger, Zeitungen, egal welcher Couleur, sind den Mächtigen hörig. Auf Gleichgesinnte trifft Arvid in einem Künstlerkreis, der im »Roten Zimmer« eines berühmten Restaurantszusammenkommt. Aber hier unterliegen die hehren Absichten nur allzu oft den knurrenden Mägen.
August Strindberg schildert die Desillusionierung eines Idealisten. Seine scharfe Beobachtungsgabe, die ironische Zuspitzung weisen weit über die Epoche hinaus.
August Strindberg, wurde 1849 in Stockholm geboren und verbrachte lange Jahre in Paris und Berlin. Er studierte Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte. In Deutschland ist er vor allem für seine dramatischen Werke bekannt. Seine scharfe, häufig auch polemische Sozialkritik machte ihn zum wichtigsten Publizisten im Schweden der Jahrhundertwende. Strindberg starb 1912.
»Der ungeheure Strindberg. Diese Wut, diese im Faustkampf erworbenen Seiten.« Franz Kafka