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Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder in Paris

Der neue Sonderband der Anderen Bibliothek: Reiseberichte aus dem 18. Jahrhundert Johann Kaspar Riesbecks anschauungsgesättigte und unterhaltsame Reiseberichte sind wie mit dem Blick eines Sozialhistorikers verfasst. In seinen exakten Landschafts-, Stadt- und Menschenbeschreibungen wird deutsche Geschichte wunderbar lebendig.

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Verlag AB - Die Andere Bibliothek
ISBN 9783847700128
2013

1. Auflage . Erscheinungsdatum: 01.10.2013 . 681 Seiten. 30.5 x 22 cm . Foliobände der Anderen Bibliothek . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Der neue Sonderband der Anderen Bibliothek: Reiseberichte aus dem 18. Jahrhundert

Er ist ein weithin Vergessener. Aber er zählt zu den Großen einer klassischen aufklärerischen Reiseliteratur vor der Französischen Revolution. Er inspizierte das Deutschland seiner Zeit; ein Ahnherr des Reisejournalismus, in Briefform und auf höchstem literarischen Niveau. Sein Hauptwerk in zwei Bänden, in Zürich 1783 verlegt, erschien anonym, erreichte aber rasch mehrere Auflagen und fand, übersetzt in England oder Frankreich, in Holland oder Schweden, weite Verbreitung. Johann Kaspar Riesbeck wurde zum vielzitierten »reisenden Franzosen«.

Nie wieder erschien seitdem dieses große Zeitgemälde in einer vollständigen Ausgabe: angereichert mit vielen zeitgenössische Stichen, Karten und Städteabbildungen entfaltet sich ein breites buntes Sittenpanorama. Von Johann Wolfgang von Goethe empfohlen, gehörte er zu den Redakteuren in der Gründungszeit der Zürcher Zeitung.

Johann Kaspar Riesbeck ging nicht auf traditionelle Künstler- oder Bildungstour. Er reiste zu Fuß und sah mehr als andere. In der geächteten Fortbewegungsart des Handwerkers und der Armen konnte er über die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Lage der Menschen vieles erfahren. Mehrfach in den Jahren zwischen 1770 und 1780 durchquerte er Deutschland. Und zwischen Berlin, Dresden, Leipzig und Weimar, Prag, Wien und Salzburg, München, Bayern und den deutschen Südwesten, von Stuttgart über Frankfurt, Mainz, Köln durch die Mitte Deutschlands bis nach Hamburg und Dänemark sind es über hundert Stationen, auf denen er wie ein moderner Restauranttester seine Sterne vergab.

Johann Kaspar Riesbecks anschauungsgesättigte und unterhaltsame Reiseberichte sind wie mit dem Blick eines Sozialhistorikers verfasst. In seinen exakten Landschafts- und Stadt- und Menschenbeschreibungen wird deutsche Geschichte wunderbar lebendig, bis ins Detail gehen seine Porträts, angereichert mit statistischen Angaben. Johann Kaspar Riesbeck ist ein früher Ethnologe, seinem neugierigen Blick blieb wenig verborgen.

Der Autor wurde 1754 in Höchst bei Frankfurt am Main als Sohn eines Webers und Schnupftuchfabrikanten geboren. Johann Kaspar Riesbeck studierte in Vorbereitung auf den höheren Verwaltungsdienst ab 1768 in Mainz, wo er in ersten Kontakt mit den aufklärerischen Strömungen seiner Zeit kam. »Temperamentshitze« zwang ihn, Mainz zu verlassen. Er ging nach Wien, war Übersetzer und Schauspieler und führte die antiklerikalen Briefe über das Mönchswesen, erschienen in Zürich zwischen 1771 und 1781, zu Ende. Zürich musste er 1783 verlassen und ließ sich in Aarau nieder, wo er seine Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder in Paris beendete und 1786 nur 32-jährig starb.

Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz, bekannt geworden als literarische Spurensucher und Autoren der Lebensgeschichte von Grimmelshausen - Band 323 der Anderen Bibliothek - haben Johann Kaspar Riesbeck für uns neu entdeckt.

über die Autoren
Riesbeck Johann Kaspar

Johann Kaspar Riesbeck wurde 1754 in Höchst bei Frankfurt am Main als Sohn eines Webers und Schnupftuchfabrikanten geboren und studierte in Vorbereitung auf den höheren Verwaltungsdienst ab 1768 in Mainz, wo er in ersten Kontakt mit den aufklärerischen Strömungen seiner Zeit kam. „Temperamentshitze“ zwang ihn Mainz zu verlassen. Er...

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