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Der Spieler

Roman

Polina verliert ihren Geliebten Aleksej an die Spielsucht. Was ihn am Spiel ums Geld fasziniert, ist nicht das Gewinnen oder Verlieren. Einzig und allein jener kurze Augenblick fesselt ihn, in dem die Kugel, vom Croupier in die Cuvette geworfen, in der Gegenrichtung kreist, um endlich in ein Zahlenkästchen zu fallen. Nach dem "Rien ne va plus" des Croupiers bis zum Fallen der Kugel - jener Augenblick, dessen Auswirkung durch nichts mehr zu beeinflussen ist, in dem das Leben für diesen Augenblick sich unserem Willen entzieht.

Verlag S. FISCHER
ISBN 9783100154101
2009

Erscheinungsdatum: 08.10.2009 . 2. Auflage . 240 Seiten. 20.8 x 13.4 cm . Fjodor M. Dostojewskij, Werkausgabe . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Polina verliert ihren Geliebten Aleksej an die Spielsucht. Was ihn am Spiel ums Geld fasziniert, ist nicht das Gewinnen oder Verlieren. Einzig und allein jener kurze Augenblick fesselt ihn, in dem die Kugel, vom Croupier in die Cuvette geworfen, in der Gegenrichtung kreist, um endlich in ein Zahlenkästchen zu fallen. Nach dem "Rien ne va plus" des Croupiers bis zum Fallen der Kugel - jener Augenblick, dessen Auswirkung durch nichts mehr zu beeinflussen ist, in dem das Leben für diesen Augenblick sich unserem Willen entzieht.

"Und noch am selben Abend ging ich zum Roulette. Oh, dieses Herzklopfen! Nein, es ging mir nicht um Geld. Damals hatte ich nur den einzigen Wunsch, daß am nächsten Tag sämtliche Hinzes, sämtliche Oberkellner, sämtliche prachtvollen Baden-Badener Damen - daß sie alle, alle von nichts anderem sprächen als von mir."

"Der Spieler" ist ein lange Zeit unterschätztes Werk von Dostojewskij geblieben. Das wird sich, zumindest in der deutschsprachigen Rezeption, durch Swetlana Geiers Neuübersetzung ändern. Erschienen 1866, im selben Jahr wie "Verbrechen und Strafe", diktiert in knapp vier Wochen, nimmt der Roman zu guten Teilen eine Anzahl der Motive der späteren Großwerke vorweg.
Eine notwendige Neuübersetzung!

Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück.

Swetlana Geier, die Grande Dame der russisch-deutschen Kulturvermittlung, geboren 1923 in Kiew, hat Lew Tolstoj übersetzt, die Modernisten Belyi und Bulgakow, den russischen Kafka Platonow, neben Bunin den Nobelpreisträger Solschenizyn, die großen Romane von Fjodor Dostojewskij und das Gesamtwerk von Andrej Sinjawskij. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2001 mit dem Wilhelm Merton-Preis. Sie lebt in Freiburg im Breisgau.

»Dostojewskij, der einzige Psychologe, von dem ich etwas zu lernen hatte: Er gehört zu den schönsten Glücksfällen meines Lebens.« Friedrich Nietzsche

über die Autoren
Fjodor M. Dostojewskij
Fjodor M. Dostojewskij

Fjodor Michailowitsch Dostojewskij wurde 1821 in Moskau als Sohn eines Arztes geboren. Er studierte an der Militär-Ingenieurschule in St. Petersburg, gab seinen Beruf als Ingenieur aber bereits kurz nach dem Studium auf, um freier Schriftsteller zu werden. Er stand zunächst dem atheistischen Sozialismus nahe und wurde 1849 wegen der...

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