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Dauer und Gleichzeitigkeit

Über Einsteins Relativitätstheorie

Mit seinem Buch über Einsteins Relativitätstheorie löst Henri Bergson 1922 eine heftige Debatte aus. Er stellt der modernen Physik die Frage, wie sie von der reellen Experimentalapparatur zur mathematischen Formel kommt und welche philosophischen Konsequenzen sich dabei ergeben. Die Physik, so polemisiert Bergson, wisse nichts von der wirklichen Relativität der Zeit, da diese sich nicht messen, sondern nur erleben lasse. Als physikalische Theorie begrüßt Bergson die Relativitätstheorie ausdrücklich, aber er übt scharfe Kritik an ihrem metaphysischem Anspruch. Die Debatte um die Deutungshoheit der Zeit zwischen Physik und Philosophie kulminiert in einer direkten Auseinandersetzung zwischen Bergson und Einstein auf einem Pariser Kongress, die als Anhang der Monographie Bergsons beigefügt ist.

Verlag Philo Fine Arts
ISBN 9783865726902
2014

1. Auflage . Erscheinungsdatum: 18.12.2014 . 432 Seiten. 16.6 x 10.4 cm . Hardcover .

Hardcover

leider nicht mehr lieferbar
Über den Artikel

Mit seinem Buch über Einsteins Relativitätstheorie löst Henri Bergson 1922 eine heftige Debatte aus. Er stellt der modernen Physik die Frage, wie sie von der reellen Experimentalapparatur zur mathematischen Formel kommt und welche philosophischen Konsequenzen sich dabei ergeben. Die Physik, so polemisiert Bergson, wisse nichts von der wirklichen Relativität der Zeit, da diese sich nicht messen, sondern nur erleben lasse. Als physikalische Theorie begrüßt Bergson die Relativitätstheorie ausdrücklich, aber er übt scharfe Kritik an ihrem metaphysischem Anspruch. Die Debatte um die Deutungshoheit der Zeit zwischen Physik und Philosophie kulminiert in einer direkten Auseinandersetzung zwischen Bergson und Einstein auf einem Pariser Kongress, die als Anhang der Monographie Bergsons beigefügt ist.

Durée et simultanéité. A propos de la théorie d'Einstein. Deutsche Erstübersetzung aus dem Französischen von Andris Breitling. Mit einer Einleitung von Christina Vagt und einem Kommentar von Andris Breitling. Mit seinem Buch über Einsteins Relativitätstheorie löst Henri Bergson 1922 eine heftige Debatte aus. Er stellt der modernen Physik die Frage, wie sie von der reellen Experimentalapparatur zur mathematischen Formel kommt und welche philosophischen Konsequenzen sich dabei ergeben. Die Physik, so polemisiert Bergson, wisse nichts von der wirklichen Relativität der Zeit, da diese sich nicht messen, sondern nur erleben lasse. Als physikalische Theorie begrüßt Bergson die Relativitätstheorie ausdrücklich, aber er übt scharfe Kritik an ihrem metaphysischem Anspruch. Die Debatte um die Deutungshoheit der Zeit zwischen Physik und Philosophie kulminiert in einer direkten Auseinandersetzung zwischen Bergson und Einstein auf einem Pariser Kongress, die als Anhang der Monographie Bergsons beigefügt ist.

Autorenportrait:
Henri Bergson wurde am 18. Oktober 1859 in Paris geboren. Er war zunächst Gymnasiallehrer und ab 1900 Professor für Philosophie am Collège de France. 1907 erschien sein Hauptwerk Schöpferische Entwicklung , für das ihm 1927 der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Der französische Philosoph negierte die Rolle des logischen Denkens und betrachtete die voluntative Intuition, die mystische Schau, als höchste Form der philosophischen Erkenntnis, durch die Wahrheit unmittelbar, außerhalb sinnlicher und rationaler Daten erkannt wird. Sein Denken beeinflusste nachhaltig die französische Philosophie und Literatur bis hin zum Existentialismus. Bergson starb am 4. Januar 1941 in Paris.Christina Vagt studierte Kulturwissenschaften und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 2007 war sie DFG-Stipendiatin im Graduiertenkolleg Mediale Historiographien der Universitäten Weimar, Erfurt und Jena. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Praxis für Ausstellung und Theorie, Berlin war sie konzeptionell und kuratorisch an der Ausstellung Arbeit. Sinn und Sorge für das Deutsche-Hygiene Museum Dresden (2008 2009) beteiligt. 2010 promovierte sie an der Bauhaus-Universität Weimar mit der Dissertation Geschickte Sprünge. Physik und Medium bei Martin Heidegger . Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der Technischen Universität Berlin.

über die Autoren
Henri Bergson

Dr. phil. habil. Andris Breitling arbeitet am Institut für Philosophie der Universität Rostock. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für französischsprachige Philosophie und Korrespondent des Fonds Ricœur in Paris. In seiner Doktorarbeit hat er sich mit Paul Ricœurs Philosophie der Geschichte(n)...

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Auszeichnungen