Cortázars Hauptwerk gilt als bedeutendster argentinischer Roman und ist ein Meilenstein der Weltliteratur.
Im Zentrum steht der Argentinier Oliveira, der zusammen mit seiner Geliebten Maga einem Künstlerzirkel der Pariser Bohème angehört. Schriftsteller, Künstler und verkrachte Genies debattieren in dem Klub der Schlange über Kultur, Philosophie, Liebe und Jazz. Für den zynischen Oliveira ist Maga so etwas wie die Unschuld des Lebens, reine Sinnlichkeit. Doch alles ist in Auflösung begriffen: der Klub zerfällt, Maga verschwindet, und Oliveira wird des Landes verwiesen. Zurück in Buenos Aires, imaginiert er sich in der Frau eines alten Freundes seine verlorene Maga. Immer tiefer verstrickt er sich in seine Wünsche, die allmählich wahnhafte Züge annehmen ...
Spielerisch ebnet Cortázar dem Leser einen Weg durch das Labyrinth dieses einzigartigen Romans und macht ihn mit jeder Seite mehr zu seinem Komplizen, denn bei Rayuela handelt es sich laut Cortázar um zwei Bücher in einem: Das erste mögliche Ende ist nach 56 Kapiteln erreicht, aber in den darauf folgenden Kapiteln, durch die man wie im Himmel-und-Hölle-Spiel springen kann, findet der Roman immer wieder andere Fortsetzungen.
Julio Cortazar wurde 1914 in Brüssel geboren und zog im Alter von vier Jahren mit seinen argentinischen Eltern nach Buenos Aires. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Grundschullehrer. 1938 erschien ein erster Gedichtband, und 1944 veröffentlichte er seine erste Erzählung. 1951 ging Cortazar nach Paris, wo er bis 1974 als Übersetzer für die UNESCO tätig war. In Paris verfasste er auch den Roman Rayuela (dt. Rayuela. Himmel und Hölle), der in den sechziger Jahren zum Kultbuch einer ganzen Generation von Intellektuellen und Studenten wurde. Seit Mitte der sechziger Jahre begann sein internationaler Ruf stetig zu wachsen. Er wurde bald zu einem der originellsten und kreativsten Autoren Lateinamerikas und zu einem der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Julio Cortazar starb am 12. Februar 1984 in Paris.
Fritz Rudolf Fries wurde 1936 in Bilbao (Spanien) als Sohn eines deutschen Kaufmanns geboren. 1942 siedelte die Familie nach Leipzig über. Er studierte Anglistik und Romanistik in Leipzig und arbeitete im Anschluß als Übersetzer und Dolmetscher. Von 1960-1966 arbeitete er als Assistent an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, DDR. 1972 wurde er Mitglied des Pen-Zentrums der DDR und kurz darauf in dessen Präsidium gewählt. Nach der Wiedervereinigung wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg.