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Rein Gold

Ein Bühnenessay

Wahrscheinlich einer der radikalsten literarischen Beiträge zum Richard-Wagner-Jahr 2013 Ausgehend vom großen Dialog zwischen Göttervater Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde im 3. Akt der »Walküre«, rollt Elfriede Jelinek die Geschehnisse in Richard Wagners monumentalem »Ring«-Zyklus noch einmal neu auf und verlängert sie in unsere Gegenwart.

Verlag Rowohlt
ISBN 9783498033392
2013

1. Auflage . Erscheinungsdatum: 08.03.2013 . 224 Seiten. 20.9 x 13.4 cm . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Wagners »Ring«-Zyklus - radikal neu gedacht

Ausgehend vom großen Dialog zwischen Göttervater Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde im 3. Akt der »Walküre«, rollt Elfriede Jelinek die Geschehnisse in Richard Wagners monumentalem »Ring«-Zyklus noch einmal neu auf und verlängert sie in unsere Gegenwart.

Dreh- und Angelpunkt ist die Bedeutung von Gold und Geld, nach denen alles drängt und die so gut wie alle Handlungen vorantreiben. Ihre umfassende Wirkungsmacht reicht vom Kampf um den Nibelungenschatz in mythologischer Vorzeit über Karl Marx Thesen in »Das Kapital«, das fast parallel zu Wagners »Ring« entstand, bis hin zur heutigen Bankenkrise.

In einem weitverzweigten Gedankenstrom und zugleich stets nah an Wagners Originaltext streift Jelinek in »Rein Gold« auch tagespolitische Phänomene wie das fragwürdige Finanzgebaren von Bundespräsidenten oder die brutalen Morde der Zwickauer Nazi-Terrorzelle, knüpft überraschende Zusammenhänge und kehrt doch immer wieder zu ihrem Leitmotiv zurück: der Geburt des Kapitalismus aus dem Geist eines Erlösungswahns.

 

Elfriede Jelinek, 1946 geboren, hat für ihr literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Franz-Kafka-Literaturpreis. 2004 wurde ihr der Literatur-Nobelpreis verliehen. Ihr Theaterstück »Winterreise« (2011) zählt mit bisher über 20 Inszenierungen zu den meistgespielten deutschsprachigen Stücken der letzten Jahre.

 

»›Rein Gold‹ ist so maßlos wie das gesamte ›Ring‹-Unternehmen ... aber eine Überforderung, die zum Wesen der Kunst gehört.« Wiener Zeitung

»Elfriede Jelinek zieht einen Schlussstrich unter fast 40 Jahre ›Ring‹-Interpretation im Zeichen der Kapitalismuskritik.« Süddeutsche Zeitung