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fünfter sein

Vierfarbiges Bilderbuch

Eine kleine Bildergeschichte nach einem Gedicht von Ernst Jandl, die u.a. Kindern die Angst vor Arzt und Wartezimmer nehmen kann.

Verlag Beltz, J
ISBN 9783407760050
2017

Erscheinungsdatum: 10.04.2017 . 12. Auflage . 36 Seiten. 15.1 x 19.1 cm . Paperback . MINIMAX .

Softcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Eine kleine Bildergeschichte nach einem Gedicht von Ernst Jandl, die u.a. Kindern die Angst vor Arzt und Wartezimmer nehmen kann.

Kinder lieben die Gedichte von Ernst Jandl. Zum einen wegen ihrer absurden Komik, zum anderen wegen ihrer Lautmalerei. Jandls konkrete Dichtung trifft die kindliche Lust an Sprachspielen sehr genau. Mit einfachsten sprachlichen Mitteln und nach dem Schema eines Abzählreims erzeugt Jandls Gedicht fünfter sein Spannung, die Norman Junge mit seinen Bildern kongenial interpretiert hat: Fünf seltsame Gestalten sitzen auf Stühlen in einem dunklen Raum vor verschlossener Tür. Durch den Türspalt dringt nur ein klein wenig Licht in das Zimmer. Eine geheimnisvolle Szenerie, die Neugier weckt und Kinder zu vielen Fragen provoziert. Daß es sich, bei näherem Hinsehen, um fünf Spielfiguren handelt, gibt nur noch mehr Rätsel auf. Und schon wird man in einen vergnüglichen Sog hineingezogen, denn - tür auf / einer raus / einer rein - einer nach dem anderen verschwindet hinter der ominösen Tür, um anschließend vollständig und repariert wieder herauszukommen. Ein seltsames Treiben, Seite fü r Seite. Bis schließlich der Pinocchio mit der abgebrochenen Nasenspitze alleine dasitzt: selber rein heißt es nun. Die Tür geht auf und endlich wird das Geheimnis gelüftet, was sich hinter der Tür verbirgt: tagherrdoktor . Junge deutet Jandls Text auf seine Weise. Er inszeniert das rhythmische Ein und Aus mit ausgeprägtem Sinn für Dramaturgie. Mit viel Witz hat er Vers für Vers in Bilder umgesetzt. Nicht nur Kinder werden ihre helle Freude an dem geheimnisvollen Kommen und Gehen der lustigen Figuren haben, bei dem sogar das Zählen geübt werden kann.

Autorenportrait:
Ernst Jandl, geb. 1.8.1925 in Wien, Studium der Germanistik und Anglistik, Promotion 1950, langjährige Tätigkeit als Gymnasiallehrer, lebte in Wien. Seit 1954 Freundschaft und Zusammenarbeit mit Friederike Mayröcker. Er erhielt unzählige literarische Auszeichnungen, darunter den Peter-Huchel-Preis (1990), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1990), den Kleist-Preis (1993), den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (1995) sowie den Georg-Büchner-Preis (1984). Ernst Jandl ist im Jahr 2000 gestorben.

Rezension:
Wie gesagt: ein Lieblingsbilderbuch (Hilde Elisabeth Menzel, Süddeutsche Zeitung) Das ganze Buch ist eine Pracht, höchste Empfehlungsstufe. Der Text ist beste Minimaldichtung. Die Bilder ein rechter Herzensbrecher. (Iris Radisch, DIE ZEIT) Eine literarische und bildnerische Kostbarkeit. (Wilhelm Sinkovicz, Spectrum) Ein rührend schönes Bilderbuch über die Bewältigung von Ängsten. (Silke Rabus, Buchkultur) Danke für fünfter sein. Es ist so schön! (Elke Heidenreich) Feinfühlig und wohlüberlegt erklärt diese engagierte Bildergeschichte kleinen Kindern, warum sie keine Angst vor Arzt und Wartezimmer haben müssen. Der frische, raffinierte Text unterstreicht im Zusammenspiel mit den eleganten und zurückhaltenden Illustrationen die Klarheit und Wirksamkeit dieses bezaubernden Buches. (Aus der Jury-Begründung für den Ehrenpreis BolognaRagazziPreise:BolognaRagazziFiction-InfantsLuchs des Jahres (1997) von Radio Bremen und DIE ZEIT)

über die Autoren
Norman Junge

Norman Junge, geboren 1938 in Kiel, lebt und arbeitet als Künstler in Köln. Nach einer Ausbildung als Schriftsetzer nahm er ein Studium an der Werkkunstschule und Werkakademie in Kassel auf. Für seine zahlreichen Bücher wurde er im In-und Ausland mehrfach geehrt. Bei Beltz & Gelberg veröffentlichte er mehrere Bilderbücher, darunter das...

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Ernst Jandl

Ernst Jandl, 1925 in Wien geboren und dort 2000 gestorben, war lange Zeit Lehrer und konnte erst spät als freier Schriftsteller leben. Er erhielt den Georg-Trakl-Preis, den Großen Österreichischen Staatspreis und den Georg-Büchner-Preis.

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