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Ulrich Schmidel

Ulrich Schmidel (bzw. Schmidl) wurde 1510 im bayrischen Straubing als einer von drei Söhnen geboren. Sein Vater, Wolfgang Schmidel, brachte es bis zum Amt des lokalen Bürgermeisters. Über Ulrichs Kindheit und Jugend selbst ist jedoch wenig überliefert. Er schlug die militärische Laufbahn ein. Mit 24 Jahren wurde Ulrich Schmidel Söldner im Dienste der damaligen größten Weltmacht, die sich in einem unaufhaltsamen Expansionsprozess befand: Spanien. 1534 nahm er unter der Führung des spanischen Hauptmanns Pedro de Mendoza an einer Expedition zur Eroberung der Region um den Rio de la Plata im Kerngebiet Südamerikas teil, das heute vier Staaten umfasst: Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien. Zwischen 1535 und 1536 wirkte er an der Gründung der heutigen argentinischen Hauptstadt und Weltmetropole Buenos Aires. Schmidel lebte und kämpfte in Südamerika 20 Jahre seines Lebens. Erst 1554 kehrte er in seinen Heimatort Straubing zurück, da er das Vermögen seiner Familie geerbt hatte. Schmidel wurde Ratsherr. 1567 verfasste er seine WAHRHAFTE HISTORIE EINER WUNDERBAREN SCHIFFFAHRT, die 1599 im Münchner Verlag von Albert Langen erschien. Als bekennender Lutheraner musste Schmidel das katholische Straubing im Zeitalter der Glaubensspaltung jedoch schon bald wieder verlassen. Er ging nach Regensburg, wo er 1580 im Alter von 70 Jahren starb. Dr. Fernando Amado Aymoré, geboren 1969 in Rio de Janeiro, studierte Geschichte, Lateinamerikanistik und Indologie in Hamburg und Mainz. Er ist spezialisiert in der Kulturgeschichte Brasiliens mit besonderer Berücksichtigung von Amazonien. Von 2000 bis 2004 arbeitete er an einem Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über die Jesuitenmissionen weltweit und ihren Beitrag zur Globalisierung. Es folgten ein Forschungsstipendiat des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz über die Geschichte Amazoniens bis 2005 und die Promotion in Hamburg 2009.