Ein Hundert-Euro-Schein geht von Hand zu Hand und von Leben zu Leben. Wenn jemand wie Wolf Wondratschek erzählt, bekommt selbst ein zufälliger Mittwoch die Lebensfülle von 1001 Nacht.
Ein Hundert-Euro-Schein geht im Laufe eines Tages und dieser Tag ist natürlich ein Mittwoch von Hand zu Hand, und Wolf Wondratschek tut nichts anderes, als die Personen, zu denen diese Hände gehören, vor unseren Augen lebendig werden zu lassen. Sie alle haben eine Geschichte, die es an irgendeiner Stelle mit der eines anderen zu tun hatte, und der oder die kann ein Mechaniker, ein Friseur, eine Hure oder ein Boxer sein oder auch die vielen feinen Raucher, die sich in einem Tabakgeschäft versammeln. Auf diese Weise entsteht auf bewegende Weise und fern jeder Ideologie das Bild einer Menschheit, in der niemand für sich ist, sondern alle auf geheimnisvolle Weise mit allen verbunden sind. So liest sich dieser Roman wie eine Kettenerzählung, in der Tausend und eine Nacht auf einen Tag fallen.
Autorenportrait:
Wolf Wondratschek ist freier Schriftsteller und lebt in München und Wien. Er wurde 1943 in Rudolstadt/Thüringen geboren; aufgewachsen in Karlsruhe. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt am Main war Wondratschek 1964-65 Redakteur der Zeitschrift Text + Kritik . Die erste Buchveröffentlichung Früher begann der Tag mit einer Schusswunde folgte 1969. Neben Gedichten, Liedern und Romanen veröffentlichte Wondratschek zahlreiche Hörspiele, Filme und Schallplatten und schrieb kontinuierlich für Zeitschriften und Anthologien.