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Facebook-Gesellschaft

Das vorliegende Buch untersucht das Phänomen Facebook aus geschichtsphilosophischer, kulturwissenschaftlicher und gedächtnistheoretischer Perspektive.

Verlag Matthes & Seitz Berlin
ISBN 9783957570574

1. Auflage . Erscheinungsdatum: 01.01.1970 . 238 Seiten. 20.5 x 12.5 cm . Hardcover .

Hardcover

noch nicht erschienen
Über den Artikel

Zehn Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2004 ist Facebook das größte soziale Netwerk der Welt und einer der mächtigsten Global Player des Internet. Der Reiz dieses Netzwerks liegt auf der Hand: die geballte Kommunikation mit vielen, die Lust der Selbstdarstellung, die Zeugenschaft im Leben der anderen, die reichlichen, pflegeleichten Bekanntschaften, das Wiedersehen alter Freunde etc.. Auch die Negativseite ist hinlänglich bekannt: die Kapitalisierung des Privaten, Überwachung, Selbstdarstellungszwang, Zeitverschwendung. Es gibt etablierte Neologismen und umfangreiche Studien zu Facebook. Zugleich gibt es viele Klischees und Leerstellen in der Reflexion, was Facebook ist und wie es die Gesellschaft verändert.

Das vorliegende Buch untersucht das Phänomen Facebook aus geschichtsphilosophischer, kulturwissenschaftlicher und gedächtnistheoretischer Perspektive. Es vertritt vier Thesen: Hinter dem Narzissmus rastloser Facebook-Nutzer steckt die Angst vor sich selbst; man will das Eigene beim andern loswerden, um nicht selbst damit umgehen zu müssen. Der expandierte Small Talk auf Facebook rettet das Projekt der Post-Moderne vor der Rückkehr der Legitimationserzählungen. Facebook stattet jeden Nutzer mit einer dokumentarischen, mehr oder weniger automatisierten Autobiographie aus, deren primäre Autoren und Leser die Algorithmen am back end des Interface sind. Die Hyper-Attention und Zerstreuung auf Facebook und im Internet insgesamt führt perspektivisch zum Ende des kollektiven Gedächtnisses und scheint so den Boden zu bereiten für Kommunikation jenseits der Kultur.

Autorenportrait:
Prof. Dr. phil. Roberto Simanowski, geboren 1963, lehrt Medienwissenschaft an der Universität Basel. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theorie, Geschichte, Ästhetik und Soziologie digitaler Medien, Intermedialität, Narrativität sowie Interkulturalität.

über die Autoren
Roberto Simanowski

Roberto Simanowski studierte Literatur- und Geschichtswissenschaft an der Friedrich- Schiller-Universität Jena, promovierte zur Massenkultur um 1800 und habilitierte sich zur Ästhetik digitaler Medien. Seine Forschungsgebiete sind Postmodernismus, Multikulturalismus, Ästhetik und digitale Medien. Simanowski ist Professor für Digital Media...

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