Die globalisierte Konsumgesellschaft muss scheitern. Sollten wir daher nicht alles Mögliche tun, uns geistig und emotional auf die Improvisation von Rettungsflößen vorzubereiten? Inspiriert von der tragischen Geschichte um »Das Floß der Medusa«, zeigt der bekannte Autor Wolfgang Schmidbauer seinen Lesern, wie die Gesellschaft heute besser sein kann als die Besatzung der Medusa vor über 200 Jahren.
Der Kapitän hatte damals alle Warnungen ignoriert und die Fregatte auf eine Sandbank gesteuert. Dann beanspruchten die Offiziere den viel zu knappen Raum auf den Rettungsbooten und versprachen, den Rest der Passagiere auf einem eilig gezimmerten Floß an Land zu schleppen und brachen ihr Versprechen. Das Floß war eine Lüge der Mächtigen: Hunger, Kannibalismus und wütende Kämpfe um die verbliebenen Ressourcen führten in die Katastrophe. Wolfgang Schmidbauer zeigt überraschende Parallelen zu unserem eigenen Umgang mit den existenziellen Krisen der Gegenwart die Passagiere auf dem wackeligen Floß: das sind wir alle.
Der Autor analysiert die Lähmungen, welche der Kapitalismus unserer Psyche zumutet, und fordert uns auf, Gruppen zu bilden, gemeinsam zu lernen und verschüttete Begabungen freizulegen. So können wir tragfähige Flöße bauen und eine von unseren eigenen Irrtümern verwüstete Erde neu beleben.
Wolfgang Schmidbauer, geboren 1941, Dr. phil., studierte Psychologie und promovierte 1968 über Mythos und Psychologie. Er lebte dann einige Jahre als Autor in Italien. 1972 gründete er mit Kollegen ein Institut für analytische Gruppendynamik und wenig später die Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse. 1977 prägte er in dem Bestseller Die hilflosen Helfer den Begriff des Helfer-Syndroms. Heute arbeitet Wolfgang Schmidbauer als Autor und Psychoanalytiker in eigener Praxis in München.