Sechs Personen reichen, um das Schicksal eines ganzen Kontinents heraufzubeschwören - der Erste Weltkrieg als Kammerspiel
Frankreich, 1914: Ein idyllischer Sommertag, Anthime radelt durch die sonnenbeschienene Vendée. Er hört die Sturmglocken läuten, das Signal für die allgemeine Mobilmachung. Mit der alle gerechnet haben, nur nicht an einem Samstag, dem 1. August.
Echenoz erzählt vier Kriegsjahre im Zeitraffer: Fünf Männer ziehen in den Krieg, eine schwangere Frau wartet auf die Rückkehr von zweien von ihnen. Bleibt zu erfahren, ob sie wiederkommen. Und wann. Und in welchem Zustand.
Der Erste Weltkrieg ist heute nicht mehr mit traditionellen Mitteln darstellbar - Echenoz als Meister der Romansubversion zeigt, wie es anders gelingt.
Jean Echenoz, 1948 geboren, lebt in Paris. Er hat seit 1979 neun Romane veröffentlicht. Einer davon wurde im Herbst 1999 mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet.
Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, lebt in Berlin, übersetzt Prosa und Theaterstücke aus dem Französischen, Norwegischen und Italienischen, zuletzt vor allem Jean Echenoz, Yasmina Reza, Jon Fosse, Erlend Loe und Louis-Ferdinand Céline.