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Auch Deutsche unter den Opfern

Verlag Kiepenheuer & Witsch
ISBN 9783462042245
2010

Erscheinungsdatum: 22.02.2010 . 336 Seiten. 21.5 x 16 cm . Paperback .

Softcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Deutschland ganz unten, Deutschland ganz oben - und mittendrin: Stuckrad-Barre, mit Stift, Papier und Kamera. Im Jahr 2001 brachte er Deutsches Theater heraus, den Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Porträts, Erzählungen, Mono- und Dialoge - ein Sittengemälde unserer Zeit. Erstaunlich, wo überall Stuckrad-Barre mit Notizblock und Fotoapparat auftaucht, beeindruckend, wie nah er drankommt, erhellend, was er dabei zutage fördert: Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet er Momente der Wahrheit inmitten von Vorgängen, die genau diese verschleiern sollen. Dabei wechselt sein Blick permanent zwischen außen und innen, so dass nicht nur Erkenntnis über all die anderen Menschen, sondern auch über ihn, den Zuschauer, aufblitzt. Einen Schwerpunkt bildet diesmal die Politik: Stuckrad-Barre begleitet Michael Naumann, Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Guido Westerwelle im Wahlkampf, beobachtet mit Hans Magnus Enzensberger Kundgebungen in Bayern, besucht das Callcenter eines Umfrageinstituts - und bei Obamas Rede an der Siegessäule steht der Autor natürlich mitten im Gedränge. Er schaut Fernsehen mit Dieter Hildebrandt, mietet sich in Udo Lindenbergs Hotel ein, um dessen Comeback mitzuschreiben; er lässt sich von Herlinde Koelbl fotografieren, von Alexander Kluge filmen, und er versucht, mit Günter Grass zu diskutieren. Er wartet am roten Teppich auf Tom Cruise und am Flughafen auf die Damen von Sex and the City ; ob Grundsteinlegung der neuen BND-Zentrale oder Hochzeit eines sogenannten Starfriseurs, ob bei Scientology, Google, ver.di, auf dem Autoabwrackhof, in Theater, Kino, Universität oder Fernsehstudio - Stuckrad-Barre ist vor Ort und schreibt mit. Und so entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar, aus vielen Texten eine Großerzählung, und wir sehen: Das ist die Zeit, in der wir leben, das sind die Dinge und Personen, die uns bewegen - das sind dann wohl: wir. Beschrieben von Benjamin v. Stuckrad-Barre, dem Chronisten unserer Gegenwart.

»Stuckrad-Barre liebt und hasst sich quer durch alle Schichten in diesem deutschen Panoptikum... Wer unsere Republik im neuen Millennium begreifen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.« Der Spiegel 

»Benjamin von Stuckrad-Barre kann beobachten wie kaum ein Zweiter. Und er kann diese seine Beobachtungen sprachlich wunderbar anschaulich zusammenfassen. Er kann unglaublich spöttisch, aber ebenso einfühlsam sein. Dieser Band vereint brillante Reportagen, die uns durch die gesamte Berliner Republik führen.« ZDF Die Vorleser

»Der Autor beschreibt, was ist. Er schreibt Szenen, Momentaufnahmen, szenische Ausschnitte. Von diesen Ausschnitten kann der Leser auf das Ganze schließen oder auch nicht. Im ersten Fall amüsiert er sich, im zweiten denkt er darüber nach, worüber er sich amüsiert hat und was das Ganze sein könnte.« Helmut Dietl

»Bestechend genaue Momentaufnahmen... bleibende, weil scharfsichtige Szenen der Zeitgeschichte: ein literarischer Fotoabend gewissermaßen.« Hellmuth Karasek

»Einen besseren Chronisten unserer Zeit gibt es einfach nicht.« DIE ZEIT

»Im Kern machte Benjamin von Stuckrad-Barre genau das, was ich auch immer hatte machen wollen, mitarbeiten bei der Presse, um dabei die Welt, wie sie wirklich war, zu erkunden, und an ihm und seinem journalistischen Schreiben konnte ich noch einmal beobachten, wie das geht, wenn es gelingt.« aus: Rainald Goetz, Loslabern

»...ein aktuelles Kaleidoskop des deutschen Alltags und deutscher Befindlichkeit - eine ernsthafte und damit oft grotesk-witzige Beschreibung von einem faszinierten Beobachter.« daserste.de

»In diesen Texten zeigt sich nicht nur Stuckrad-Barres Blick für die Details und die Ränder. Es gibt in ihnen auch einen Witz, der knallgut zwischen Ironie und Kalauer eingetaktet ist - was immer wieder dazu führt, dass die Texte eine wunderschön melancholische Doppelbödigkeit bekommen... Es gibt momentan nur wenige so brillante Kulturjournalisten wie ihn.« taz

»[...] der Leser erliegt der entwaffnenden Subjektivität des Berichterstatters, dessen in seinem Netz noch lebendig zappelnden Wahrheiten sich mit Trumans Capote Fischzügen bei Marilyn Monroe, den Kennedys oder Marlon Brando vergleichen lassen.« Bild am Sonntag, Hellmuth Karasek

»Wenn Bildungserlebnisse so sind, begeistern sie mich. Ich lerne mit jeder Seite. Das ist bitter nötig, weil ich alle diese Prominenten nicht kenne. Alles Lücken, die ich ohne Stuckrad-Barres Botschaften nie hätte füllen können. Die Wonnen der Gewöhnlichkeit bringt er mir näher als weiland Thomas Mann. Das muß doch einmal gesagt sein!« Hans Magnus Enzensberger

»Mal kleine, mal große Texte, oft großartige. Unaufdringlich, genau beobachtend. Und hin und wieder, so viel Spaß muss schon noch sein dürfen, auch treffsicher gemein.« Hamburger Abendblatt

»Benjamin von Stuckrad-Barre ist ein Meister der Oberfläche. Er delektiert sich an dem, was jeder sehen kann, ja, an dem, was extra zum Vorzeigen gemacht wird.« Berliner Zeitung, Thomas Brussig

»...es sind Feuilletons im besten Sinne: kritische journalistische Prosa, die den neuralgischen Moment, die signifikante Geste, die besondere Signatur des gesellschaftlichen Zusammenhangs erkennt.« Spiegel online

»...das Äußere, Sichtbare, Kosmetische: In dessen Auslegung liegt Stuckrad-Barres große Stärke. Das Oberflächliche, bis zur Unkenntlichkeit Sichtbare und Präsente: Dies entdeckt der Journalistenschriftsteller neu. Und präsentiert es als Indiz für unsere gesellschaftliche Verfassung.« Deutschlandradio Kultur

Autorenportrait:
Benjamin von Stuckrad-Barre wurde am 27. Januar 1975 in Bremen geboren, lebt in Berlin, schreibt Bücher und arbeitet journalistisch für verschiedene Zeitungen, darunter die FAZ, Die Woche, Allegra und Welt am Sonntag.

über die Autoren
Benjamin Stuckrad-Barre

Benjamin von Stuckrad-Barre, 1975 in Bremen geboren, ist Autor von 'Soloalbum', 1998, 'Livealbum', 1999, 'Remix', 1999, 'Blackbox', 2000, 'Transkript', 2001, 'Deutsches Theater', 2001, 'Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2', 2004, 'Auch Deutsche unter den Opfern', 2010, 'Panikherz', 2016, und 'Nüchtern am Weltnichtrauchertag',...

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Benjamin v. Stuckrad-Barre

Benjamin von Stuckrad-Barre, 1975 in Bremen geboren, ist Autor von 'Soloalbum', 1998, 'Livealbum', 1999, 'Remix', 1999, 'Blackbox', 2000, 'Transkript', 2001, 'Deutsches Theater', 2001, 'Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2', 2004, 'Auch Deutsche unter den Opfern', 2010, 'Panikherz', 2016, und 'Nüchtern am Weltnichtrauchertag',...

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