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Mittendrin

Die Tagebücher 1966-1972

Ein sensationeller Fund - die Tagebücher Hans Werner Richters Hans Werner Richter (1908-1993) hat als Gründer und Organisator der Gruppe 47 das literarische Leben im Nachkriegsdeutschland entscheidend geprägt. Günter Grass, Heinrich Böll, Uwe Johnson, Ingeborg Bachmann, Martin Walser, Marcel Reich-Ranicki, Fritz J. Raddatz - sie alle kamen, wenn Richter rief. Völlig unbekannt war bisher, dass er ein Tagebuch geführt hat. Er selbst hatte dies mehrfach öffentlich bestritten.

Verlag C.H.Beck
ISBN 9783406638428
2012

Erscheinungsdatum: 18.09.2012 . 1. Auflage . 383 Seiten. 21.7 x 13.9 cm . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 10 Werktagen
Über den Artikel

Ein sensationeller Fund - die Tagebücher Hans Werner Richters

Hans Werner Richter (1908-1993) hat als Gründer und Organisator der Gruppe 47 das literarische Leben im Nachkriegsdeutschland entscheidend geprägt. Günter Grass, Heinrich Böll, Uwe Johnson, Ingeborg Bachmann, Martin Walser, Marcel Reich-Ranicki, Fritz J. Raddatz - sie alle kamen, wenn Richter rief. Völlig unbekannt war bisher, dass er ein Tagebuch geführt hat. Er selbst hatte dies mehrfach öffentlich bestritten. Dass seine Notizen mit dieser Edition erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, ist daher eine kleine literarische Sensation.

Zwischen 1966 und 1972 hielt Hans Werner Richter seine Beobachtungen in losen Einträgen schriftlich fest. In diesen Jahren befand er sich als Gastgeber eines hauptsächlich von NDR und SFB ausgestrahlten politisch-literarischen Salons »mittendrin« im Kulturbetrieb und intellektuellen »juste milieu« der Bundesrepublik. In diese Zeit fällt der Auflösungsprozess der Gruppe 47, über deren Leistungen und Zukunft Richter intensiv nachdachte.

Die Tagebucheinträge werfen aber auch Schlaglichter auf seine anfängliche Sympathie für die Studentenbewegung, die bald einer immer größeren Distanz wich. Sie dokumentieren die Hoffnungen, die sich mit dem Aufstieg Willy Brandts und dessen Neuer Ostpolitik verknüpften, ebenso wie die latente Sorge vor einem reaktionären Rückschlag. Und sie liefern ein lebendiges Porträt der deutschen Literaturszene, das vor saftigen Urteilen nicht zurückschreckt.

 

Hans Werner Richter, 1908 in Bansin auf Usedom geboren, 1993 in München gestorben, war gelernter Buchhändler, gab 1946 mit Alfred Andersch die Zeitschrift 'Der Ruf' heraus und war Mitbegründer der Gruppe 47. 'Ein Julitag' ist Richters letzter Roman (1982).Dominik Geppert, Jahrgang 1970, studierte Geschichte, Philosophie und Rechtswissenschaften in Freiburg und Berlin. 1996-2000 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin tätig. Im Herbst 2000 promoviert er mit einer Arbeit über Margaret Thatcher und die Entstehung des Thatcherismus in den Jahren 1975 bis 1979. Seit November 2000 ist er am Research Fellow am Deutschen Historischen Institut in London tätig.