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Anton Voyls Fortgang

Roman

1969 als Resultat einer Wette entstanden, taucht in Perecs wohl außergewöhnlichstem Werk »La Disparition« kein einziges Mal der Buchstabe E auf. Der Roman zeigt, was mit Sprache möglich ist, wenn nicht mehr der Autor erzählt, sondern 'durch das Korsett einer strengen Regel' die Sprache selbst. Ausgehend vom verfügbaren Wortmaterial hat sich die Geschichte, haben sich die Personen und die Handlung zu entwickeln.

Verlag Diaphanes
ISBN 9783037343227
2013

Erscheinungsdatum: 05.03.2013 . 1. Auflage . 416 Seiten. 18.5 x 12 cm . diaphanes Broschur . Paperback .

Softcover

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Über den Artikel

Die Wette gilt: Perecs berühmter Roman ohne E

1969 als Resultat einer Wette entstanden, taucht in Perecs wohl außergewöhnlichstem Werk »La Disparition« kein einziges Mal der Buchstabe E auf. Der Roman zeigt, was mit Sprache möglich ist, wenn nicht mehr der Autor erzählt, sondern ›durch das Korsett einer strengen Regel‹ die Sprache selbst. Ausgehend vom verfügbaren Wortmaterial hat sich die Geschichte, haben sich die Personen und die Handlung zu entwickeln.

Zwischen Revolutionskomödie, Rätseln, die auf Rätsel folgen, und turbulenter Kriminalparodie schimmern Gewaltexzesse und der nackte Terror hervor. Doch der Terror, der hier herrscht, hat Methode, und zwar linguistische Methode, indem er durch Sprachmanipulation entsteht. Und so manifestiert sich das allmähliche, fast ausnahmslos grausame Verschwinden einer ganzen Sippe im verschwundenen Buchstaben.

»Anton Voyls Fortgang«, die deutsche Übersetzung von Eugen Helmlé, ist ein Abenteuer, das kaum seinesgleichen kennt. Die Schwierigkeit des Originals, das Sprachkorsett, wird dem Übersetzer zur Zwangsjacke, so Helmlé in seinem unbedingt lesenswerten Nachwort: »Er kann nicht mehr die Sprache selbst erzählen lassen, denn dann wäre sein Text keine Übersetzung mehr... dabei hat der Übersetzer nicht nur einen Kiesel im Mund, sondern gleich einen ganzen Pflasterstein.«

»Wäre das E Grundlage, Pfeiler und Stütze unserer Zivilisation?« Eugen Helmlé

 

Georges Perec, geb. 1936 in Paris; gest. 1982 in Ivry-sur-Seine, war französischer Schriftsteller und Filmemacher. Er war Mitglied der Oulipo-Gruppe, deren Maxime die experimentelle Erweiterung der Literatur und Sprache durch formale Zwänge war. Er wird zu den wichtigsten Vertretern der französischen Nachkriegsliteratur gezählt. Eine langjährige Freundschaft verband ihn mit seinem Übersetzer Eugen Helmlé (1927-2000), der sich maßgeblich dafür einsetzte, Perecs Werk in Deutschland bekannt zu machen und Verleger für dessen Bücher zu finden. Neben Perec übersetzte er unter anderem Queneau, Roubaud, Vian und Goytisolo.

über die Autoren
Georges Perec

Georges Perec war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung...

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