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Anderes Wissen

Kunstformen der Theorie

Der Band widmet sich devianten Formen der Wissensproduktion und versammelt Positionen künstlerischer Forschung. Er zielt auf eine Epistemologie der Kunst und fragt nach den ästhetischen Bedingungen des Wissens. Zudem werden die ästhetischen Voraussetzungen von Theoriebildung reflektiert, mithin die Überschneidungen von Kunst und Philosophie berührt.

Verlag Verlag Wilhelm Fink
ISBN 9783770558988
2016

Erscheinungsdatum: 18.08.2016 . 1. 2016 . 359 Seiten. 24 x 17 cm . Merz-Akademie . Paperback .

Softcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Der Band widmet sich devianten Formen der Wissensproduktion und versammelt Positionen künstlerischer Forschung. Er zielt auf eine Epistemologie der Kunst und fragt nach den ästhetischen Bedingungen des Wissens.Künstlerische Forschung meint nicht Umsetzung oder Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnis. Es handelt sich um ein eigenständiges, durch ästhetische Strategien und künstlerische Darstellungsformen hervorgebrachtes Wissen, das anders als die Wissenschaften verfährt, sich anders vermittelt, andere Evidenzen produziert. Die Beiträger sondieren Verfahren und Medien künstlerischer Forschung, befragen das Verhältnis von anschaulicher und begrifflicher Erkenntnis und legen Bezüge zum unbewussten Wissen frei. Zudem werden die ästhetischen Voraussetzungen von Theoriebildung reflektiert, mithin die Überschneidungen von Kunst und Philosophie berührt.


Die Begründung der Jury der Stiftung Buchkunst:

»Die Merz-Akademie regte zur Diskussion über ästhetische Verfahren der Wissensproduktion ein Symposium an. Der Tagungsband dazu trägt zwar denselben Titel – »anderes wissen« –, aber die Gestaltung des Bandes dreht die Hirnwindung eine Umdrehung weiter. Komplementär könnte der Titel auch heißen: »anderes lesen«.

Alle Beiträge sind typografisch individualisiert. Sie haben sogar jeweils eigene Formate, indem sie – umgeben von einem schwarzen Fond – kleiner sind als das echte Buchformat. Sind das etwa Reproduktionen von Sekundärliteratur, oder Resultat des Gestaltungswillens der vorliegenden Publikation? Simulieren die Beiträge eine Anthologie, die aus Wiedergaben vermeintlich ursprünglicher Seitengestaltung besteht? Oder wurden während der Druckvorstufe die seitenglatten Satzfilme mit Eckwinkeln zusammengerafft (die gibt’s doch gar nicht mehr)?

Text als Bild. Man schaut auf fiktive Faksimilierung. Beziehungsweise: Man liest die Primärliteratur in der Gestalt eigenständiger Publikationen. Oder: Die Erstveröffentlichung erscheint im selben Augenblick als Zitat ihrer selbst – quasi qua Selbstreferenzialität verstärkt.

Letzte Doppelseite schwarz. Jetzt nur noch negative Schneidzeichen und Falzmarken – Relikte des grafischen Verschlüsselungsexzesses, Chiffren als Fadenkreuze des gedruckten Diskurses. Der Fond wird zur Dunkelkammer des Geistes. Deutung dreht sich im Kreis – Buchgestaltung als Reflex und Reflektion »offenen und ungewissen Forschens«.«

Auszeichnungen