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Selbstversetzung

Über Schreiben und Leben

Selbstversetzung ist für Siegfried Lenz die elementare Voraussetzung seines Schreibens. Sie bedeutet, so formulierte er einmal, von sich abzusehen und die Identität in der Vorstellung zu wechseln.... Dies sollte mit einer Unbedingtheit geschehen, die den Schriftsteller wirklich verpflichtet, sich völlig aus dem Spiel zu nehmen. Dabei kommt er natürlich in eine doppelte Rolle... Man muß über den anderen Bescheid wissen und gleichzeitig über seine eigenen Gefühle, die den anderen betreffen. Man muß in jedem Augenblick des Schreibens wissen, wie dieser andere zum Vorschein gebracht wird.

Verlag Hoffmann und Campe
ISBN 9783455042863
2006

Erscheinungsdatum: 27.02.2006 . 128 Seiten. 37.6 x 17.5 cm . Buch .

Buch

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Über den Artikel

Selbstversetzung ist für Siegfried Lenz die elementare Voraussetzung seines Schreibens. Sie bedeutet, so formulierte er einmal, von sich abzusehen und die Identität in der Vorstellung zu wechseln. ... Dies sollte mit einer Unbedingtheit geschehen, die den Schriftsteller wirklich verpflichtet, sich völlig aus dem Spiel zu nehmen. Dabei kommt er natürlich in eine doppelte Rolle ... Man muß über den anderen Bescheid wissen und gleichzeitig über seine eigenen Gefühle, die den anderen betreffen. Man muß in jedem Augenblick des Schreibens wissen, wie dieser andere zum Vorschein gebracht wird.

In diesem Band bringt Siegfried Lenz uns erstmals sich selbst, diesen anderen gleichen Namens, in autobiographischen Geschichten näher. Es sind Geschichten über seine Anfänge - in Leben und Schreiben: Lenz führt uns in das Masuren seiner Kindheit, die Perle Ostpreußens , er nimmt uns mit in die große weite Welt seiner ersten Lektüre, und er bringt uns wieder zurück, notgedrungen, durch seine Erlebnisse in Krieg und Nachkrieg. Diese Erfahrungen waren der Anlaß sowohl für seinen ersten Roman als auch für sein erstes Theaterstück, das ihn, so ein damaliger Kritiker, über Nacht berühmt gemacht hatte. Über ihre Entstehung schreibt Lenz mit einem ganz persönlichen Blick - ebenso wie über seine neue Heimat, die er in Hamburg gefunden hat. Zuhause gefühlt hat sich der vielgerühmte Geschichtenerzähler aber immer in der Sprache, weshalb drei Essays über die wegweisenden Grundlinien seines Schreibens diesen Band anläßlich des 80. Geburtstages von Siegfried Lenz beschließen.

Autorenportrait:
Siegfried Lenz, geboren 1926 in Lyck (Ostpreußen), begann nach dem Krieg in Hamburg das Studium der Literaturgeschichte, Anglistik und Philosophie. Danach wurde er Redakteur. Er zählt er zu den profiliertesten deutschen Autoren. Seit 1951 lebte Siegfried Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg. 1988 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2004 wurde ihm der Hannelore-Greve-Preis der Hamburger Autorenvereinigung verliehen, 2009 erhielt er den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte und 2010 wurde Siegfried Lenz mit dem Nonino International Prize ausgezeichnet. 2011 schließlich verlieh man ihm die Ehrenbürgerwürde seiner polnischen Geburtsstadt. Siegried Lenz verstarb 2014.

über die Autoren
Siegfried Lenz

Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe...

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