0 0 0

Levins Mühle

34 Sätze über meinen Großvater

Johannes Bobrowski gehört mit seiner Prosa in die Reihe der großen ostdeutschen Autoren wie Günter Grass, Hermann Lenz und Uwe Johnson. Sein wirkungsmächtiger Roman »Levins Mühle« (damals lektoriert von Klaus Wagenbach) in feiner Ausstattung. »Durch diesen Autor habe ich zum ersten Mal erfahren, wie rein Literatur sein kann - im Sinne von reiner Malerei: ganz aus der Farbe gearbeitet, ohne Zeichnung.« Ingo Schulze über Levins Mühle in der Serie Mein Jahrhundertbuch in DIE ZEIT

Verlag Wagenbach, K
ISBN 9783803132741
2015

Erscheinungsdatum: 19.08.2015 . 1. Auflage . 224 Seiten. 21 x 12 cm . Quartbuch . Paperback .

Softcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel
Bobrowski hat seinen Roman im Westpreußen von 1874, im Kaiserreich, nicht weit von Thorn, angesiedelt. Er erzählt uns von der sehr besonderen Landschaft, von den Wiesen, den Wäldern und den Flüssen; er erzählt von den Tieren dort, den Pferden, den Schweinen und den Vögeln, die allein in unzähligen Arten vorkommen, seien es zarte Schwalben oder fette Gänse. Und er erzählt von den Menschen. Da sind die katholischen Polen, Juden, Zigeuner mit Geige, Vaganten, Kossäten, und natürlich die Deutschen, Baptisten, Adventisten, Methodisten. Ein lebhaftes Durcheinander.
Die Geschichte, um die es geht, ist einfach: Der Großvater des Erzählers, Mühlenbesitzer und Deutscher, von dem es heißt, er leide an der Galle, hat das Wasser gestaut und dann die Mühle seines Konkurrenten, des Juden Levin, der wiederum am Herzen leidet, weggespült. Und weil sich der Levin das nicht gefallen lassen will, klagt er vor Gericht in der Stadt.
In gemütlichem Tonfall erfahren wir diese spannungsgeladene Geschichte. Schnell sind wir mittendrin, hören den Leuten zu, so wie sie eben reden, maulfaul und redselig zugleich, hören ihren Dialekt und unbekannte, klingende Worte. Vor uns tut sich ein Reichtum an Sprache und Geschichten auf, wie er uns selten begegnet.
über die Autoren
Johannes Bobrowski

Johannes Bobrowski, 1917 geboren, studierte Kunstgeschichte in Berlin. 1939 einberufen, entstanden im Russlandfeldzug seine ersten Gedichte. 1949 kehrte er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft nach Ostberlin zuru?ck, wo er als Lektor arbeitete. 1961 erschien der Lyrikband »Sarmatische Zeit«. 1962 wurde ihm der Preis der Gruppe 47...

>> weiterlesen