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Tränen ohne Trauer

Nach der Erinnerungskultur

Wie können wir uns von Hitler emanzipieren, ohne den Nationalsozialismus zu vergessen? Auf unsere Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Tatsächlich aber diente sie oft nur der eigenen Entlastung. Und sie hat unser Geschichtsbewusstsein verengt. Per Leo weitet es wieder, indem er den Blick öffnet: in die USA und zur DDR, nach Israel und Polen, zurück in eine unaufgeräumte Vergangenheit, nach vorne in ein unvollkommenes Einwanderungsland.

Verlag Klett-Cotta
ISBN 978-3-608-98219-0
2021

Erscheinungsdatum: 24.07.2021 . 1. Aufl. 2021 . 232 Seiten. 20,5 cm x 12,5 cm . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Wie können wir uns von Hitler emanzipieren, ohne den Nationalsozialismus zu vergessen?

Auf unsere Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Tatsächlich aber diente sie oft nur der eigenen Entlastung. Und sie hat unser Geschichtsbewusstsein verengt. Per Leo weitet es wieder, indem er den Blick öffnet: in die USA und zur DDR, nach Israel und Polen, zurück in eine unaufgeräumte Vergangenheit, nach vorne in ein unvollkommenes Einwanderungsland.

Dieses radikale Buch verbindet eine Provokation mit einem Angebot. Es irritiert unseren Läuterungsstolz, und zugleich verlockt es zu einem frischen Blick auf die eigene Geschichte. Im Umgang mit dem Nationalsozialismus haben die Deutschen manches geleistet, sie sind aber auch vielen Illusionen erlegen. Heute droht eine Vergangenheit, die umso häufiger beschworen wird, je weniger man von ihr weiß, den Blick auf die Gegenwart zu verstellen. Migration und Wiedervereinigung haben unser Land so verändert, dass wir lernen müssen, anders auf uns selbst zu blicken. Weniger provinziell, weniger zwanghaft, weniger egozentrisch. Weltoffener, vielfältiger, neugieriger. Ein Leitmotiv, das uns dabei den Weg weisen könnte, ist für Leo das deutsch-jüdische Verhältnis. Wer bereit ist, die routinierte Betroffenheit über den Holocaust hinter sich zu lassen, wird auf eine verblüffende Vielfalt stoßen. Denn »die Juden« gibt es nicht – und auch hierzulande kann man viel, viel mehr sein als bloß »kein Nazi«.

über die Autoren
Per Leo

Per Leo, geboren 1972 in Erlangen, hat Geschichte, Philosophie und russische Philologie studiert und wurde 2009 mit einer Arbeit über Ludwig Klages und die Tradition des charakterologischen Denkens promoviert. 2011 erhielt er für seine Dissertation den Humboldtpreis – Sonderpreis »Judentum und Antisemitismus«. Leo lebt mit seiner Familie...

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Auszeichnungen