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Letzte Einkehr

Tagebücher 2001 - 2009 (mit einem Prosafragment)

Die späten Tagebücher von Imre Kertész - ein erschütterndes Alterswerk Handelte es sich bei Imre Kertész berühmtem »Galeerentagebuch« um eine bewusste Komposition seiner jahrzehntelangen Aufzeichnungen, bilden die Tagebücher 2001-2009 ein unbearbeitetes, ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachtes journal intime von überraschender, oft verstörender Offenheit.

Verlag Rowohlt
ISBN 9783498035624
2013

Erscheinungsdatum: 20.09.2013 . 2. Auflage . 464 Seiten. 20.9 x 13.6 cm . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Die späten Tagebücher von Imre Kertész - ein erschütterndes Alterswerk

Handelte es sich bei Imre Kertész berühmtem »Galeerentagebuch« um eine bewusste Komposition seiner jahrzehntelangen Aufzeichnungen, bilden die Tagebücher 2001-2009 ein unbearbeitetes, ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachtes journal intime von überraschender, oft verstörender Offenheit. Es umfasst die Jahre seiner äußeren Emigration die Loslösung von Ungarn, dessen postsozialistische Entwicklung ihn immer stärker an präfaschistische Zeiten erinnert, und die Niederlassung in der Wahlheimat Berlin, wo ihn 2002 die Glückskatastrophe des Nobelpreises ereilt.

Zwar weiß er das damit verbundene rare Geschenk guten Lebens durchaus zu genießen, doch die Klage über die Anforderungen des Ruhms grundiert von nun an die Aufzeichnungen, verbindet sich mit der Klage über den Terror des Alters und das Nachlassen der Schaffenskraft. Trivialitäten-Tagebuch nennt er das Diarium schließlich. Von der gewohnten schärfe seiner zeitdiagnostischen und ästhetischen Reflexionen, der Prägnanz der Momentaufnahmen verliert es freilich nichts.

Leitmotiv bleibt das Schreiben, das Ringen um die Gestaltung der in diesen Jahren entstehenden Prosawerke Liquidation und Dossier K. sowie des geplanten Sonderberg-Romans. Schreiben ist für Kertész die Legitimation seines Lebens. Als Krankheit und Schmerzen dominieren, macht er sich mit unerhörter Kühnheit zum Chronisten des eigenen Verfalls im Vorzimmer des Todes.

 

Imre Kertesz, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Er gilt seit dem späten Erfolg seines Roman eines Schicksallosen als einer der großen europäischen Schriftsteller. Die jahrelange Arbeit an diesem Roman, der 1975 in Ungarn erschien, finanzierte er durch Musicals und Unterhaltungsstücke. Er betätigte sich als Übersetzer von Freud, Nietzsche, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein und anderen. 2000 erhielt er den Welt -Literaturpreis, 2002 den Nobelpreis für Literatur und 2004 den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten und den Corine - Internationaler Buchpreis 2004 für sein Lebenswerk. 2009 wurde Imre Kertesz mit dem Jean Améry-Preis für Essayistik geehrt.

über die Autoren
Imre Kertesz

Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem "Roman eines Schicksallosen" hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von...

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