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Das hündische Herz

Der »russische Faust« - Michail Bulgakows zweites Meisterwerk endlich neu übersetzt und ab jetzt wieder in Einzelausgabe erhältlich Ein Text, böse und bissig wie kaum ein zweiter, schillernd vieldeutig und grandios geschrieben. Bis heute wird der vielschichtige Meistertext als Parabel auf russische Verhältnisse gelesen doch freilich ist er noch mehr: Wie Goethes »Faust« oder Mary Shelleys »Frankenstein« ist Bulgakows Novelle eine zeitlose Parabel auf die Widersprüche und Verwerfungen der conditio humana.

Verlag Kiepenheuer & Witsch
ISBN 9783869710693
2013

Erscheinungsdatum: 18.04.2013 . 176 Seiten. 20.5 x 12.5 cm . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Der »russische Faust« - Michail Bulgakows zweites Meisterwerk endlich neu übersetzt und ab jetzt wieder in Einzelausgabe erhältlich!

 

Moskau am Rande des Nervenzusammenbruchs...

Es gibt Geschichten, deren Sprengkraft ist einfach zu groß. Michail Bulgakows Novelle »Das hündische Herz« entstand schon 1925, aber sie konnte erst 1968 gedruckt werden - und auch damals nicht in Bulgakows Heimatland, sondern in einer russischen Exilzeitschrift in Deutschland.

Warum? Ein genialer Chirurg nimmt einen Straßenköter bei sich zu Hause auf und schafft aus ihm den »neuen Menschen« - er pflanzt ihm Hirnanhangsdrüse und Hoden eines schmierigen Kleinkriminellen ein. Der zum kommunistischen Genossen mutierte Tiermensch erweist sich aber bald nicht nur als echter Widerling: gewissen- und verantwortungslos wie er ist, wird er zur Gefahr für alle. Er bleibt Tier, freilich in Menschengestalt, und erst die gewaltsame Rückoperation kann die Gesellschaft retten.

Ein Text, böse und bissig wie kaum ein zweiter, schillernd vieldeutig und grandios geschrieben. Dergleichen wollte man in einem Land, in dem man den »Neuen Menschen« propagierte und das Volk zur Macht erklärte, nicht zulassen. Bis heute wird der vielschichtige Meistertext als Parabel auf russische Verhältnisse gelesen doch freilich ist er noch mehr: Wie Goethes »Faust« oder Mary Shelleys »Frankenstein« ist Bulgakows Novelle eine zeitlose Parabel auf die Widersprüche und Verwerfungen der conditio humana.

 

Der russische Romancier Michail Bulgakow (1891-1940) sehnte sich nach Ruhe und führte ein atemloses Leben: Dreimal war er verheiratet; er studierte Medizin, schlug sich als Übersetzer und Theaterregisseur durch. Er war morphiumsüchtig; seine Werke wurden zensiert, er widersetzte sich Stalin, der ihm die Ausreise verwehrte. Als er mit 49 Jahren starb, hatte er die letzten zwölf Jahre an seinem Lebenswerk »Meister und Margarita« geschrieben. Erst lange nach seinem Tod wurde er berühmt, da seine wichtigsten Werke zu Lebzeiten nicht erscheinen durften. »Das hündische Herz« - verfasst 1925 - erschien in der Sowjetunion erstmalig im Jahr 1987.

Der in Moskau geborene Schriftsteller, Übersetzer, Publizist und Rezitator Alexander Nitzberg gehört mit seinen dynamischen und spielerischen Übertragungen zu den wichtigsten jungen Übersetzern aus dem Russischen. Die vierbändige Neuübersetzung der Werke von Daniil Charms, die er gemeinsam mit Beate Rausch vornahm wurde 2011 abgeschlossen und hoch gelobt. Nun widmet er sich den Texten von Michail Bulgakow. Alexander Nitzberg lebt in Wien.

über die Autoren
Michail Bulgakow

Michail Bulgakow wurde am 15. Mai 1891 in Kiew geboren und starb am 10. März 1940 in Moskau. Nach einem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Landarzt, zog aber dann nach Moskau, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er gilt als einer der größten russischen Satiriker und hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine...

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