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Monologe auf Mallorca & Die Ursache bin ich selbst

Die großen Interviews mit Thomas Bernhard

Einen unfilmischeren Erzähler als Thomas Bernhard kann man sich kaum vorstellen: Er verachtete Details und Beschreibungen, vermied es peinlich genau, mit der Sprache die Möglichkeiten des Bilds nachzuahmen. Ich schreib' immer nur Begriffe, und da heißt's immer Berge oder eine Stadt oder Straßen, aber wie die ausschauen...

Verlag Suhrkamp
ISBN 9783518135044
2008

Erscheinungsdatum: 24.11.2008 . 3. Auflage . 44 Seiten. 18.8 x 13.7 cm . PRODUCTCODE_VI . filmedition suhrkamp .

DVD

leider nicht mehr lieferbar
Über den Artikel

Einen unfilmischeren Erzähler als Thomas Bernhard kann man sich kaum vorstellen: Er verachtete Details und Beschreibungen, vermied es peinlich genau, mit der Sprache die Möglichkeiten des Bilds nachzuahmen. "Ich schreib' immer nur Begriffe, und da heißt's immer 'Berge' oder eine 'Stadt' oder 'Straßen', aber wie die ausschauen..." Welchen Mehrwert das Medium Film trotz oder gerade wegen der Bernhardschen Invektivkaskaden haben kann, dokumentieren die beiden langen Interviews, die die Journalistin Krista Fleischmann in den achtziger Jahren auf Mallorca und in Madrid mit ihm führte. Sie zeigen Bernhard, der sich vom Kameramann extra unkonventionelle Bilder gewünscht hatte, die man üblicherweise wegwirft , von seiner besten, seiner vergnüglichsten Seite: am Hafen, beim Stierkampf und in Cafes. Dabei plaudert er über die Lust und den Tod, über die Unterhosen des Papstes und die Frauen im allgemeinen, über Bach und das Fernsehen - in diesem Fall das spanische: "Und wenn man die Sprache nicht versteht, ist das sehr erholsam, weil man immer mehr hineintut, als sie wirklich aussagen, die Bilder, wahrscheinlich."

 

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