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Anna Karenina (Kassette Bd. 1+2)

Roman

Verlag Manesse
ISBN 9783717501077
2003

Erscheinungsdatum: 09.09.2003 . 1728 Seiten. 15 x 9 cm . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche ist auf ihre Art unglücklich. In seinem Monumentalwerk Anna Karenina , das mit diesem berühmten Satz beginnt, wandte sich Tolstoi nach dem Geschichtsepos Krieg und Frieden seiner eigenen Zeit zu und schuf, was Thomas Mann den größten Gesellschaftsroman der Weltliteratur nannte. Anna Kareninas Familienunglück ist zu Beginn des 1878 erschienenen Werks von ganz unscheinbarer Art. Wie wenig ihr Mann ihrem Temperament und ihrer Vitalität gewachsen ist, wird ihr erst bewußt, als der charismatische Wronskij in ihr Leben tritt. In allen Nuancen verfolgt der Leser, wie aus der beherrschten Ehefrau eine von der Macht ihrer Gefühle überwältigte, leidenschaftlich und rückhaltlos Liebende wird. Mit Anna Karenina schuf Tolstoi eine der berühmtesten Frauengestalten der Weltliteratur. Doch nicht nur die tragische Heldin gestaltet der Autor in einzigartiger Lebendigkeit: Ohne zu werten, macht der Roman vielerlei Lebensentwürfe im Spannungsfeld zwischen individuell Ersehntem und gesellschaftlich Möglichem sichtbar. Ob im Glanz der Petersburger Adelskreise oder im Arbeitsalltag der Bauern, Tolstoi schildert die Figuren dieses großen Gesellschaftspanoramas mit einer Meisterschaft, die sein Zeitgenosse Dostojewskij als etwas Vollkommenes würdigte - und damit das Urteil von Generationen von Lesern vorwegnahm.

Autorenportrait:
Leo N. Tolstoi, geb. am 9.9.1828 in Jasnaja Poljana bei Tula, gest. am 20.11.1910 in Astapowo, heute zur Oblast Lipezk, entstammte einem russischen Adelsgeschlecht. Als er mit neun Jahren Vollwaise wurde, übernahm die Schwester seines Vaters die Vormundschaft. An der Universität Kasan begann er 1844 das Studium orientalischer Sprachen. Nach einem Wechsel zur juristischen Fakultät brach er das Studium 1847 ab, um zu versuchen, die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana mit Landreformen zu verbessern. Er erlebte von 1851 an in der zaristischen Armee die Kämpfe im Kaukasus und nach Ausbruch des Krimkriegs 1854 den Stellungskrieg in der belagerten Festung Sewastopol. Die Berichte aus diesem Krieg (1855 Sewastopoler Erzählungen) machten ihn als Schriftsteller früh bekannt. Er bereiste aus pädagogischem Interesse 1857 und 1860/61 westeuropäische Länder und traf dort auf Künstler und Pädagogen. Nach der Rückkehr verstärkte er die reformpädagogischen Bestrebungen und richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau, und in Sankt Petersburg. Im Jahre 1862 heiratete er die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte.

Rezension:
Anna Karenina muss man lieben. Süddeutsche Zeitung