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Die Vögel Mitteleuropas

Eine Auswahl

Johann Friedrich Naumann lebte von 1780 bis 1857. Er war und ist der bedeutendste deutsche Ornithologe. Aber mehr noch als seine wissenschaftlichen Leistungen beeindrucken uns heute die natürliche Schönheit seiner Vogelbilder und die erstaunliche Kreativität seiner Sprache.

Verlag Eichborn
ISBN 9783821862231
2009

Erscheinungsdatum: 12.10.2009 . 1. 1., Aufl. . 520 Seiten. 30.5 x 22 cm . Hardcover .

Hardcover

leider nicht mehr lieferbar
Über den Artikel

 

Ein Werk der Wunder -  jetzt mit 80 bislang unveröffentlichten Aquarellen

»Johann Friedrich Naumann lebte in einer Zeit des naturwissenschaftlichen Aufbruchs, und er zählte zur Avantgarde dieser Bewegung. Überall in Europa blickte man plötzlich mit Interesse auf die Natur, forschte, reiste, entdeckte, katalogisierte, klassifizierte. Rückblickend  kann man sagen, dass diese Bewegung, die in England wohl am lebhaftesten war und am systematischsten vonstatten ging, ein paar Jahrzehnte später zur Evolutionstheorie Darwins führte, welche die Naturforschung auf eine neue Grundlage stellte. Naumann wurde damals fraglos als der größte Ornithologe Deutschlands angesehen. Seine grundlegende Leistung war die Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, deren letzter Band im Sommer 1844 erschien. Alle 380 Illustrationen zeichnete und stach er selbst in Kupfer. Die Vorlagen in Aquarell sind atemberaubend. Nie zuvor hat es ein vergleichbar gründliches, mit so viel Sachkenntnis und persönlicher Erfahrung angereichertes Buch über die deutsche Vogelwelt gegeben, und man musste bis ins 20. Jahrhundert warten, um auch nur annähernd Gleichwertiges zu entdecken.«

Aus dem Vorwort von Arnulf Conradi 

Johann Friedrich Naumann, geboren am 14. Februar 1780 in Ziebigk bei Köthen, gestorben am 15. August 1857 ebendort, war ein begnadeter Vogelmaler und gilt als Begründer der Vogelkunde in Mitteleuropa. Inspiriert durch seinen Großvater und Vater, legte er im Laufe  eines Lebens eine Sammlung von über 700 einheimischen Vögeln in mehr als 350 Arten an, die er in speziell hergestellten Glasvitrinen ausstellte. Zum didaktischen Konzept seines »Museums« gehörte auch die Präsentation der Entwicklung der Präparationstechnik von Vögeln. Die Sammlung Naumanns wurde 1821 von Herzog Ferdinand Friedrich von Anhalt-Köthen für 2000 Reichstaler in Gold gekauft und in den neuen Ausstellungsräumen im »Neuen Schloß« von Johann Friedrich Naumann in den Jahren bis zu seinem Tod um viele exotische Vogelarten erweitert.

Arnulf Conradi, geboren in Kiel, an der Ostsee zum Birdwatcher erzogen, ist Verleger in Berlin.




  Wiedehopf und Star

 

    »Da standen wir, von Tausenden Möwen umringt, die teils über unseren Häuptern schwebten und ihr heiseres >Hahaha< ausstiessen, teils paarweise ganz nahe vor uns standen, das allzeit grössere Männchen zuweilen seinen Hals ausstreckend und mit weit geöffnetem hochgelben Rachen sein >Giauk jauk jauk< ausrufend, teils das Weibchen ruhig auf dem Neste sitzend, sein Männchen daneben stehend und gleichsam Wache haltend, einzelne niedergekauert, andere schlummernd auf einem Beine stehend, wieder andere sich behaglich dehnend u.s.w., kurz man wusste nicht, ob man die ungemeine Reinheit, Zartheit und einfache Schönheit ihres Gefieders und ihrer Farben oder die ausserordentliche Mannigfaltigkeit und Zierlichkeit in den Stellungen oder die grosse Zahmheit dieser Vögel bewundern, oder ob man über ihre ungeheure Anzahl auf diesen kleinen Räumen erstaunen sollte. Überall, wo man hinsah, oft wenige Schritte voneinander, standen ihre Nester mit den grossen bunten Eiern, in dem dürftigen halbdürren, graugrünen Dünenhafer oder auf graubemoostem oder mit kurzem Heidekraut kümmerlich bedecktem Boden, aus wenigen alten Halmen, Stengeln von Salicornien und trockenem Tang gebaut.« Johann Friedrich Naumann
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