In ihrer Komödie aus dem Schönheitssalon sowie in ihren Artikeln und Reportagen aus der Weimarer Republik nimmt Vicki Baum den Mythos von Schönheit und ewiger Jugend auf selbstkritische und ironische Weise unter die Lupe.
Der Schönheitssalon von Helen Bross ist Treffpunkt der Berliner Damen mittleren und gehobeneren Alters - mit dem Ziel, dasselbe so weit wie möglich zu verbergen. Die wie aus einem Reklameprospekt wirkende amerikanische Chefin des internationalen Kosmetikimperiums ist Ideal und Vorbild für ihre Kundinnen. Als Helen Bross ihre Gäste jedoch in Berlin mit einem persönlichen Besuch beehrt, droht das für das Florieren des Unternehmens unabdingliche Geheimnis gelüftet zu werden. - Mit der Helen-Bross-Methode persifliert Vicki Baum die Werbung der internationalen Kosmetikketten und den Traum von Schönheit und ewiger Jugend, für den sie selbst nicht unempfänglich war. Zusammen mit einer repräsentativen Auswahl von Vicki Baums journalistischen Artikeln über Jugend, Mode und Schönheit und einem Nachwort der Literaturwissenschaftlerin Julia Bertschik.
Autorenportrait:
Vicki Baum, geb. am 24. 1. 1888 in Wien, gestorben am 29. 8. 1960 in Hollywood. Zunächst Musikerin, 1926 Redakteurin in Berlin, seit 1931 in den USA; verheiratet mit dem Dirigenten R. Lert. Ihre Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und teilweise verfilmt.Julia Bertschik ist Privatdozentin am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin.
Leseprobe:
Ich habe unlängst eine Statistik gelesen - bitte - da stand drin, dass auf sieben Frauen ein Mann kommt. Nun rechnen Sie aus: Auf sieben Frauen ein Mann, auf vierzehn Frauen zwei Männer, auf einundzwanzig Frauen drei Männer. Von den drei Männern haben zwei ein Verhältnis miteinander. Bleibt für einundzwanzig Frauen ein Mann! Und dann sagen Sie 'Au', wenn Sie eine Sauerstoffdusche kriegen?