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V oder die Vierte Wand

»V oder die Vierte Wand« ist ein ebenso fesselnder wie außergewöhnlicher Roman. Wie ein mehrfach in sich verdrehtes Möbiusband schrauben sich die verschiedenen Zeitebenen und Erzählstränge ineinander. Anja Kümmel setzt sich in ihrem sprachlich ganz eigenen Flow mit den Themen Identität, Überwachung, Erinnerung und den sozialen Implikationen technologischen Fortschritts auseinander.

Verlag Hablizel
ISBN 9783941978225
2016

Erscheinungsdatum: 18.04.2016 . 1. Auflage . 380 Seiten. 23 x 15 cm . Klebebindung . Buch .

Buch

lieferbar innerhalb von 10 Werktagen
Über den Artikel

London in nicht allzu ferner Zukunft. Private Überwachungsorganisationen und chinesische Konzerne kontrollieren die Stadt. Ihre Bewohner sind gechippt und permanent online, sämtliche Interaktionen in der Cloud gespeichert. Nur im East End leben einige Anonyme, die sich der ständigen Beobachtung entziehen. Im Jahr 1980 macht sich der junge Mexikaner Mesca von Los Angeles auf den Weg nach London, um seine verlorene Liebe zu suchen. Doch statt auf Post-Punk und New Wave trifft er auf eine düstere Stadt voller Drohnen und futuristischer Technologie. Und auf einen Typen im Hasenkostüm, der ihn mitnimmt in den Maschinenraum dieser schönen neuen Welt.

Island in nicht allzu ferner Zukunft. Fenna kehrt der von Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit gebeutelten Insel den Rücken und nimmt einen Job als Auftragskillerin in London an. Statt in einer High-Tech-Metropole findet sie sich jedoch in einem leicht verschobenen London des Jahres 1980 wieder. Im legendären Club V gerät sie in den Sog der schillernden New-Romantics-Bewegung und verliebt sich in den unnahbaren E., der ihrem Opfer verdammt ähnlich sieht. In einem ehemaligen Sanatorium am Rande Londons treffen die beiden aus der Zeit Gefallenen schließlich aufeinander.

»V oder die Vierte Wand« ist ein ebenso fesselnder wie außergewöhnlicher Roman. Wie ein mehrfach in sich verdrehtes Möbiusband schrauben sich die verschiedenen Zeitebenen und Erzählstränge ineinander. Anja Kümmel setzt sich in ihrem sprachlich ganz eigenen Flow mit den Themen Identität, Überwachung, Erinnerung und den sozialen Implikationen technologischen Fortschritts auseinander.

Leseprobe:
in diesem moment höre ich zum ersten mal das brummen. es ist in der luft. irgendwo über uns, um uns. zu sehen ist nichts. zu sehen ist dafür was anderes, nämlich eine gigantische wand, die den himmel verdeckt. hinter den häusern, die man im licht der vereinzelten laternen erkennt, befinden sich noch viel höhere häuser. sie stehen so dicht, dass sie miteinander verschmelzen, und sind so hoch, dass man sie für sternenlosen himmel halten könnte. mir wird noch kälter; die feuchtigkeit legt sich wie eine eisige folie um meine haut. wenn ich den kopf in den nacken lege, rutschen die gebäude nach hinten weg. die wolkenkratzer in new york waren freundlich, strahlten weihnachtsbaummäßige wärme ab. was hier den mond und sämtliche sterne schluckt, riecht nach tod. eine unregelmäßige reihe verrotteter zähne im maul einer bestie.

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