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Herzzeit

Ingeborg Bachmann – Paul Celan. Der Briefwechsel

"Du warst, als ich dir begegnete, beides für mich: das Sinnliche und das Geistige."Paul Celan an Ingeborg Bachmann Die Liebesbeziehung zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 beginnt im Wien der Nachkriegszeit. Bachmann studiert dort Philosophie, für Paul Celan ist Wien eine Zwischenstation. Im Mai 1948 lernen sie einander kennen, Ende Juni geht er nach Paris. Ihr Briefwechsel nach der Trennung ist zuerst schütter, verläuft zögernd, dann setzt er sich fort in immer neuen dramatischen Phasen. Jede dieser Phasen hat ihr eigenes Gesicht: ihren besonderen Ton, ihre Themen, ihre Hoffnungen, ihre Dynamik, ihre eigene Form des Schweigens. Ende 1961 brechen das briefliche Gespräch und die persönlichen Begegnungen ab, als sich Celans psychische Krise auf dem Höhepunkt der"Goll-Affäre"zuspitzt. Der Briefwechsel zwischen 1948 und 1961 (ein letzter Brief Celans datiert aus dem Juni 1967) ist ein bewegendes Zeugnis: zunächst als das Gespräch einer Liebe nach Auschwitz mit allen symptomatischen Störungen und Krisen aufgrund der so konträren Herkunft der beiden und ihrer schwer zu vereinbarenden Lebensentwürfe als Frau und als Mann und als Schreibende. Aber es ist auch ein Ringen um Freundschaft oder um wenigstens irgendeine Beziehung. Ergänzend zu den beinahe zweihundert Zeugnissen ihrer Korrespondenz wurden die Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Gisele Celan-Lestrange sowie zwischen Paul Celan und Max Frisch in den Band aufgenommen.

Verlag Suhrkamp
ISBN 978-3-518-46115-0
2009

Erscheinungsdatum: 12.10.2009 . 7. Auflage . 399 Seiten. 18,9 cm x 11,8 cm x 2,7 cm . Mit Abbildungen . suhrkamp taschenbuch . Softcover .

Softcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel
Ingeborg Bachmann und Paul Celan.
Lange war ihre Liebe ein großes Geheimnis, jetzt ist sie dokumentiert.

Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, zwei der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter, ist das bewegende Zeugnis zweier Menschen, die sich liebten und gegenseitig verletzten, die einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten. Fast zwanzig Jahre lang kämpfen sie in ihren Briefen um die Liebe und Freundschaft des anderen, wiederholt herrscht Schweigen, immer wird der Briefwechsel wiederaufgenommen - bis es 1961 endgültig zum Bruch kommt.
Briefwechsel Ingeborg Bachmann / Paul Celan - Briefwechsel Paul Celan / Max Frisch - Briefwechsel Ingeborg Bachmann / Gisèle Celan-Lestrange - Kommentar der Herausgeber
über die Autoren
Ingeborg Bachmann

Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden Die gestundete Zeit (1953) und Anrufung des Großen Bären (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. Malina (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb am...

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Paul Celan

Paul Celan wurde 1920 geboren und wuchs als einziger Sohn in einer deutschsprachigen jüdischen Familie im damals rumänischen Czernowitz auf. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Danach arbeitete er als Lektor in Bukarest und veröffentlichte erste Gedichte. Im Juli 1948 zog er nach...

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Max Frisch

Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch...

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