»Wenn Unanständigkeiten anständig formuliert werden, lachen wir am lautesten.« Cicero
Fragt der geschwätzige Friseur: Wie soll ich ihnen die Haare schneiden? Erwidert der Kunde: Schweigend! Mal ehrlich - hätten Sie gedacht, dass dieser Zweizeiler schon seit der Antike die Runde macht? Jim Holt geht in diesem wunderbar leichtfüßigen Essay der Frage nach, worüber und warum wir lachen. Er nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Geschichte des Humors, erzählt von Stand-up-Comedians aus dem alten Griechenland, Sprücheklopfern aus der Renaissance und amerikanischen Sitcoms von heute. Zugleich spürt er den Rätseln hinter den Witzen nach: Was macht einen guten Scherz aus? Sind Pointen nur innerhalb einer bestimmten Zeit und Kultur verständlich, oder gibt es wiederkehrende Motive, Themen, Schemata? Und was sagt Freud dazu?
Die Philosophie hat sich mit dem Unernsten immer eher schwergetan. Holt liefert dagegen einen stilistisch glänzenden Beweis dafür, dass Vergnügen und Erkenntnis sich nicht ausschließen müssen: Indem er seine Witze nicht nur erklärt, sondern auch erzählt, ist die Lektüre ebenso intellektuell anregend wie amüsant. Holts Buch ist selbst wie ein gelungener Witz - klar und pointiert.
Jim Holt ist Autor und Essayist. Er schreibt über Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften vor allem für die New York Times Book Review und die New York Review of Books.
Martin Hielscher, geb. 1957, ist Autor, Kritiker, Lehrbeauftragter und Übersetzer. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie promovierte er über Wolfgang Koeppen und arbeitete schließlich als Lektor in verschiedenen Literaturverlagen. Als Gastprofessor war er an der Washington University in St. Louis, USA, am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und an der European Graduate School in Saas-Fee tätig. Seit 2001 ist er Programmleiter für Belletristik im Verlag C.H. Beck.