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Max Eicke

Dominas

"Es war ein Experiment mit ungewissem Ausgang, als der in London lebende Fotograf Max Eicke begann, deutsche Dominas zu portraitieren. Er versuchte die Grenzen zwischen Außen und Innen auszuloten: Was ist Maske? Was echt? Wie viel Wahrhaftigkeit steckt in dem, was die Frauen von sich zeigen - jenseits knallroter Lippen und strengem Blick? So entstanden Portraits von starken Persönlichkeiten und verletzten Seelen, von Hingabe und Geschäftssinn, von großem Mitgefühl und schauriger Kälte." (Tobias Schmitz, Stern)Für sein Projekt kombinierte Max Eicke ( 1990) die Aufnahmen mit Passagen aus den gemeinsamen Gesprächen und found footage aus dem Internet, das die Frage nach den Mechanismen der Wahrnehmung im digitalen Zeitalter aufwirft und damit den Umgang unserer Gesellschaft mit Klischeebildern untersucht. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Magazinen und Ausstellungen gezeigt, zuletzt auf der Photo London, der PhotoIreland, dem Kassler Fotobookfestival, Encontros da Imagem in Braga und der Lothringer 13 in München.

Verlag KEHRER Heidelberg
ISBN 9783868287462
2016

Erscheinungsdatum: 17.11.2016 . 96 Seiten. 34 x 26 cm . Buch .

Buch

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Über den Artikel

"Es war ein Experiment mit ungewissem Ausgang, als der in London lebende Fotograf Max Eicke begann, deutsche Dominas zu portraitieren. Er versuchte die Grenzen zwischen Außen und Innen auszuloten: Was ist Maske? Was echt? Wie viel Wahrhaftigkeit steckt in dem, was die Frauen von sich zeigen - jenseits knallroter Lippen und strengem Blick? So entstanden Portraits von starken Persönlichkeiten und verletzten Seelen, von Hingabe und Geschäftssinn, von großem Mitgefühl und schauriger Kälte." (Tobias Schmitz, Stern)

Für sein Projekt kombinierte Max Eicke (geb. 1990) die Aufnahmen mit Passagen aus den gemeinsamen Gesprächen und found footage aus dem Internet, das die Frage nach den Mechanismen der Wahrnehmung im digitalen Zeitalter aufwirft und damit den Umgang unserer Gesellschaft mit Klischeebildern untersucht. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Magazinen und Ausstellungen gezeigt, zuletzt auf der Photo London, der PhotoIreland, dem Kassler Fotobookfestival, Encontros da Imagem in Braga und der Lothringer 13 in München.

 

Die Begründung der Jury der Stiftung Buchkunst:

»Auf der Vorderseite zeigt der rote, abwaschbare Plastik-Umschlag in Magazinformat textlos ein grob gerastertes Frauenbildnis. Auf der Rückseite stehen Thema und Fotograf in dominanten Lettern: Dominas. Max Eicke.

Der Fotograf komponiert alle Portraits als Bruststücke. Vor neutralem Hintergrund schauen die Frauen in Dreiviertelansicht mit sonderbarer Gelassenheit aufmerksam ins Objektiv. Auffällig ist der Blickkontakt, nämlich das Beobachten in beide Richtungen. In ihrer Arbeitskleidung und mit Berufs-Make-up schauen die Frauen ohne ausdrückliche Gestik oder Mimik auf den Betrachter zurück. Der Fotograf zeigt sie als Personen, keineswegs als Erfüllungsgehilfinnen.

Eine zweite Bildebene steht zu diesen fein gerasterten Farbstudien in denkbar größtem Kontrast. Schwarzweißaufnahmen sind durch allergröbste Rasterweite kryptisch abstrahiert. Mit dicken schwarzen Rasterpunkten sind die vorstehenden Seiten übersät, die das Geschehen zunächst verschleiern. Erst wenn der Betrachter ganz langsam ungenau hinschaut, werden die Bildausschnitte immer deutlicher. Sie gleiten genau dann stufenlos ins Kopfkino hinüber, wenn sich die Augen schließen: Szenen der professionellen Interaktion zwischen Klient und Domina. Voyeuristische Annäherung kann hier nur dadurch entstehen, dass sich der Betrachter entfernt – die Rasterweite durch räumlichen Abstand verkleinert. Um überhaupt etwas zu erkennen, müssen die porträtierten Frauen als Personen verschwinden – um als Domina in die Szene zu treten.

Dieses empathische Projekt ist eine psychologische Studie mit den Mitteln künstlerischer und buchgestalterischer Konzeption.«

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