»Wenn es zum Zeitpunkt der Entstehung des Lebens schon Kulturkritiker gegeben hätte, hätten sie missmutig in die Magazine geschrieben: ›Leben – what is it good for? Es ging doch bisher auch so.‹«
Auto, PC, Internet - wenn die Menschheit mit technologischen Neuerungen konfrontiert ist, zeigt sie immer dieselben Reflexe: »Wer braucht das?«, »Ist das nicht viel zu teuer?«, »Verdirbt das nicht das Denken?«
Erkenntnisfördernd sind solche Standardreaktionen nicht unbedingt, und daher wirft Kathrin Passig in sechs ursprünglich für den Merkur verfassten Essays einen genaueren Blick auf Phänomene, die oft als Anzeichen für den bevorstehenden Untergang des Abendlands betrachtet werden: auf E-Books, Internetforen und den Datenexhibitionismus der »Quantified Self«-Bewegung.
Kathrin Passig, geboren 1970, ist Journalistin, Übersetzerin, Programmiererin und im Internet aufgewachsen. Sie betreibt gemeinsam mit Kollegen das Weblog »riesenmaschine.de« und die virtuelle Firma Zentrale Intelligenz Agentur. 2006 erhielt sie den Bachmannpreis und den Publikumspreis bei den dreißigsten Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt.