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Die Chronologiemaschine

Barbeu-Dubourgs Aufbruch in die historiografische Moderne

Was wird zu Geschichte? Wer sind ihre Protagonisten, was wird überliefert? Um dies zu visualisieren, erfand der Arzt und Universalgelehrte Jacques Barbeu-Dubourg (1709–1779) eine Chronologiemaschine. Mittels des sensationellen Apparats gelang es, die in ein horizontales Bildpanorama aus drei Dutzend Kupferdrucken mit weit über sechzehn Metern Länge übersetzte Universalhistorie schauend-lernend abzurollen.

Verlag Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte
ISBN 978-3-86732-388-8
2022

Erscheinungsdatum: 29.06.2022 . 1. Auflage . 400 Seiten. 31,0 cm x 24,0 cm . 200 Abbildungen, teils farbige Abbildungen . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

Paris, 1753: Das Jahr verlief wenig denkwürdig in Frankreich – kein Regierungswechsel, kein Krieg, keine Naturkatastrophe. Doch was wird zu Geschichte? Wer sind ihre Protagonisten, was wird überliefert – und das vom Anbeginn der Zeiten? Nichts weniger als das wollte der Arzt und Universalgelehrte Jacques Barbeu-Dubourg (1709–1779) verzeichnen, grafisch visualisieren und so verfügbar machen. Dazu erfand er eine Maschine aus Papier und Leim: die Chronologiemaschine.
Mittels dieses sensationellen Apparats gelang es, die in ein horizontales Bildpanorama aus drei Dutzend Kupferdrucken mit weit über sechzehn Metern Länge übersetzte Universalhistorie schauend-lernend abzurollen. Mehr noch: Im Vorfeld der Französischen Revolution blickte Barbeu-Dubourg offenen Auges sogar in die Zukunft. Zwei Medienepochen und gut eineinhalb Jahrhunderte später flimmert schließlich das, was im Zeichen der Aufklärung und im Umfeld Denis Diderots als chronografische Dramaturgie entworfen worden war, in Filmtheatern als Geschichtsthriller über Großleinwände. Die Chronologiemaschine nahm in vordigitalen Zeiten sogar das Scrollen durchs Internet vorweg. Heute ist sie beinahe vergessen, von ihr existiert nur mehr ein einziges Exemplar. Doch Papier ist geduldig, und nun kann dieses famose Kuriosum durch den langen Forscheratem und das detektivische Gespür der Autorin in Buchform wiederentdeckt werden.