In der deutschen Provinz erschießt ein schüchterner Schüler Lehrer und Klassenkameraden; waggonweise wird im Jahr der Finanzkrise Geld verbrannt, das bereits vorher nicht existiert hat; Lieblinge der Medien und Günstlinge der Politik halten ihren Vorteil für die einzige Wahrheit, der sie sich verpflichtet fühlen.
In seinen Texten verwandelt Gauß die Dinge des Lebens: Im Marginalisierten zeigt er das Bedeutsame, im Unscheinbaren Schönheit, Würde, Renitenz. Von Leben und Tod erzählt dieser Grenzgänger der Epochen, Länder und Genres aus Österreich. Und zuletzt geht es um die Frage, wie man gegen die Anfechtungen der Zeit ein richtiges Leben führen kann und dabei den Anspruch auf das Glück nicht preisgibt.
Karl-Markus Gauß, geboren 1954, schreibt für große Zeitungen wie die »ZEIT«, die »FAZ«, die »NZZ« und »Die Presse«. Er ist Autor und Herausgeber der Zeitschrift »Literatur und Kritik« und lebt heute in Salzburg. Der Essayist erhielt 2006 für sein Gesamtwerk den Georg-Dehio-Buchpreis des Deutschen Kulturforums östliches Europa sowie den Manès-Sperber-Preis, 2007 den Mitteleuropa-Preis und 2009 den Donauland-Sachbuchpreis. Im Jahr 2010 wird ihm der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay verliehen.