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Muttersohn

Was die Liebe vermag, was der Glaube vermag, was die Sprache vermag – der neue, große Roman von Martin Walser Wovon handelt dieser Roman? Es ist leichter zu sagen, wovon er nicht handelt. Er handelt also von allem. Er handelt von 1937 bis 2008, kommt nicht aus ohne Augustin, Seuse, Jakob Böhme und Emanuel Swedenborg, handelt aber vor allem von Anton Percy Schlugen, von ihm und mit ihm und durch ihn.

Verlag Rowohlt
ISBN 9783498073787
2011

Erscheinungsdatum: 15.07.2011 . 2. Auflage . 512 Seiten. 20.9 x 13.8 cm . Hardcover .

Hardcover

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Über den Artikel

Was die Liebe vermag, was der Glaube vermag, was die Sprache vermag – der neue, große Roman von Martin Walser

Wovon handelt dieser Roman? Es ist leichter zu sagen, wovon er nicht handelt. Er handelt also von allem. Er handelt von 1937 bis 2008, kommt nicht aus ohne Augustin, Seuse, Jakob Böhme und Emanuel Swedenborg, handelt aber vor allem von Anton Percy Schlugen, von ihm und mit ihm und durch ihn.

Seine Mutter tauft ihn Anton, nennt ihn Percy, selber heißt sie Josefine Schlugen, wird Fini genannt. Sie ist Schneiderin, lebt, auch als sie mit einem Mann zusammenlebt, allein. Jahrelang schreibt sie Briefe an Ewald Kainz, der auf den Stufen des Neuen Schlosses in Stuttgart eine politische Rede hielt. Die Briefe schickt sie nicht ab, sie liest sie ihrem Sohn vor und vermittelt ihm so, dass zu seiner Zeugung kein Mann nötig gewesen sei.

Mit diesem Glauben lebt Percy. Er wird Krankenpfleger im psychiatrischen Landeskrankenhaus Scherblingen, wird gefördert von Professor Augustin Feinlein, der das Krankenhaus leitet und der seinerseits aus der Aussichtslosigkeit einer nicht geglückten Liebe in den Glauben flieht. Als Patient wird, nach einem Selbstmordversuch, Ewald Kainz eingeliefert. Der ist nach einer deutlich politischen Biographie Motorrad-Lehrer geworden. Percy ist inzwischen berühmt, weil er keiner Weltvernunft zuliebe verzichtet auf die von Mutter Fini in ihn eingegangene Botschaft vom Kind ohne leiblichen Vater. Er will, was er glaubt, nicht verbreiten, aber er will glauben dürfen, was er glaubt. Er sucht keinen Vater, aber er findet mehr als einen. Und er wird auch berühmt, weil er zu den Menschen sprechen kann, wie zu ihnen noch nicht gesprochen wurde. Als er von Professor Feinlein zum ersten Mal aufgefordert wird, öffentlich zu reden, sagt er: »Aber vorbereiten tu ich mich nicht. Das fänd ich gemein, vorbereitet zu sprechen zu unvorbereiteten Menschen.« Der Professor sagt ihm, da könne er sich auf Sokrates und Christus berufen. Dieses ungeschützte, ganz aus dem  Augenblick stammende Sprechen macht Percy berühmt in einer Welt, in der alles in Vorbereitung und Konservierung untergeht.

In »Muttersohn« fügen sich Bekenntnisse und Handlungen zu einem Roman des Lebens, hochfahrend, ironisch und empfindungsinnig zugleich» Die Zeit. Ein Roman darüber, was die Liebe vermag, was der Glaube vermag, was die Sprache vermag – und über die Kunst, Motorrad zu fahren.

 

Martin Walser, geboren 1927 in Wasserburg, lebt in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Außerdem wurde er mit dem Orden »Pour le Mérite« ausgezeichnet und zum »Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres« ernannt.

über die Autoren
Martin Walser

Martin Walser, 1927 in Wasserburg geboren, lebt in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis, 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2015 den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Außerdem wurde er mit dem Orden «Pour le Mérite» ausgezeichnet...

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Auszeichnungen