Wer in hoher Luft in einer gläsernen Klinik sitzt, sollte nicht hinausschauen
Dr. Franz v. Stern, als Arzt selbstverständlich mit einer zusätzlichen Hirnrindenschicht und einem Mediator zwischen den Rippen ausgestattet, versagt als Referent in eigener Sache: Unfähig, den Eigenbericht zu schreiben, den seine Klinikleitung ihm abverlangt, erzählt der Arzt sich zurück in seine Vergangenheit.
Eine Ambulante erscheint ihm als Wiedergängerin seiner Frau, und im vermeintlichen Wahngerede seiner Patienten sucht er nach dem Echo der eigenen Geschichte. Irrealer als die Gegenwart, dieses taghelle Delirium, kann das Erinnerte nicht sein, und so macht von Stern sich auf, seine verglaste Welt zu verlassen.
Angelika Meiers zweiter Roman spielt in einer Welt, in der mangelnde Gesundheitseinsicht ein tödlicher Befund ist: eine fröhlich-düstere Elegie auf uns fast vergangene Gegenwartsmenschen, uns sentimentale Selbstoptimierer.
Wie schon »England« ist dies ein Roman, in dem nicht die Handlung die Sprache vor sich hertreibt, sondern eine ganze Welt aus der Sprache gesponnen wird.
»Man möchte diesen Roman jedem unter die Nase reiben, in den Mund legen und aufs Auge drücken.« Der Freitag
»Dieser Roman ist selbst nichts weniger als subversiver Gegendiskurs, der im Herzen unserer Überwachungs- und Wohlfühlgesellschaft ansetzt, dabei sprachlich anspruchsvoll, spannend, kurios, rasant und witzig, kurz: ein Volltreffer!« FAZ
»›Heimlich, heimlich mich vergiss‹ zu lesen ist ein Genuss: ein kluges, teilweise überaus heiteres Vexierspiel aus verlorenen Identitäten, verborgenen Erinnerungen und zerbrochenen Träumen, aus holprigem Aufbegehren gegen Zwänge, die Menschen glücklich zu machen behaupten.« WDR 5
»Angelika Meier hat einen hochkomplexen Kosmos entworfen, eine künstliche, vom Erzähler möglicherweise nur fantasierte Parallelordnung, die deshalb gespenstisch und verwirrend wirkt, weil sie so fern von unseren eigenen Zukunftsängsten gar nicht ist.« WDR3
»Angelika Meier muss spätestens mit diesem zweiten Roman als eine der neuen großen Hoffnungen im deutschen Literaturbetrieb gelten.« FAZ
»Was für ein schöner Zauberberg! Diese Klinik ist nicht bloß eine einzige geschlossene Abteilung, sondern sie schwebt auch völlig losgelöst über dem Rest der Welt.« Süddeutsche Zeitung
»Es gibt viele subtile, teilweise sehr lustige Anspielungen auf medizinische und philosophische Diskurse, die Angelika Meiers Roman zu einem Lesevergnügen machen.« ZEITonline
»Meiers Roman ist schreiend komisch.« Der Tagesspiegel