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Man redet immer zu viel

Gespräche über das Leben, die Kunst und die Photographie 1951-1998

Dieser Band versammelt zwölf große, seit der Erstveröffentlichung meist schwer zugängliche Interviews aus knapp fünfzig Jahren und liefert so im Originalton authentische Auskunft über Cartier-Bressons Leben und Werk. Als Kaleidoskop einer Autobiographie (die der Photograph nie geschrieben hat) ist er die unerlässliche und spannend zu lesende Ergänzung zu den großen Bildbänden der Cartier-Bresson-Edition bei Schirmer/Mosel.

Verlag Schirmer/Mosel
ISBN 9783829608688
2020

Erscheinungsdatum: 08.04.2020 . 160 Seiten. Gebunden . SchirmerMosel Literatur .

Buch

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel

"Ich bin ein visueller Typ. Ich begreife durch die Augen"

Henri Cartier-Bresson (1908-2004), Meister des entscheidenden Augenblicks und Mythos malgré lui, machte das photographische Bild zur Sprache seiner Wahl. Seinem Bekenntnis treu, hat er ein gewaltiges photographisches Werk in Schwarzweiß geschaffen, das stilprägend für das 20. Jahrhundert wurde, seine Bildbände sind "Bibeln" der photographischen Zunft. Schriftlich hat er sich nur wenig über seine Tätigkeit geäußert, Worte zu seinen Bildern zu finden überließ er befreundeten Schriftstellern und der Kunstwissenschaft.
In Interviews und Gesprächen hingegen gab er freimütig Auskunft - seit seiner epochalen Ausstellung 1947 im New Yorker MoMA war er ein begehrter Interviewpartner von Journalisten und Spezialisten aus aller Welt. Mit Verve und Esprit, Temperament und Humor erzählt er dort von seiner Herkunft, prägenden Einflüssen durch Kubismus und Surrealismus, Lehrjahren im Film bei Jean Renoir, frühen Abenteuerreisen nach Afrika und Mexiko, seiner geliebten Leica-Kamera, Kriegsgefangenschaft und Résistance, der Gründung der Agentur Magnum, Reisen nach Indien, China, Kuba und in die Sowjetunion, der Begegnung mit Gandhi, Fidel Castro und dem Dalai Lama; er spricht über die Lust am Photographieren "auf leisen Sohlen", Stil und Ethos, Intuition und Geometrie, Komposition und Bildausschnitt, seine Verehrung für die Malerei und die Hinwendung zur Zeichnung im Alter. Dabei rückt er so manche Legende um seine Person zurecht.